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Du willst besser schreiben? Manchmal kommt es auf Kleinigkeiten an, um aus einem guten Text einen großartigen zu machen. In diesem Beitrag lernst du 7 wichtige Kniffe für Redakteur:innen kennen. Viel Spaß!

Besser schreiben: Eine Redakteurin sitzt am Schreibtisch, arbeitet an einem Text und schaut lächelnd in die Kamera.

Bild: Drobot Dean/Adobe Stock

„Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten.“ – Joseph Pulitzer

Besser schreiben – Tipp #1: Erkläre, was du sagen willst

„Was bedeutet das?“ oder „Was willst du mir damit sagen?“ – diese oder ähnliche Fragen lassen sich an vielen Stellen in Texten anmerken. Das ist immer dann der Fall, wenn Autor:innen ein Argument oder einen Begriff aufzeigen, jedoch nicht erklären, was damit eigentlich gemeint ist. Fachbegriffe und Lösungen für sich selbst stehen zu lassen, ist kein guter Stil. Damit bürdest du den Leser:innen unnötige Denkarbeit auf, überlässt sie ihrem Vorstellungsvermögen oder verlässt dich auf ihre Eindrücke und Erfahrung. Manchmal ist der inflationäre Einsatz von Fachsprache sogar ein Indiz dafür, dass Redakteur:innen ein Thema bzw. die Begriffe gar nicht verstanden haben und sich hinter diesen zu verstecken versuchen.

Dein Job als Redakteur:in ist es, deinem Publikum ein reichhaltiges Informationserlebnis darzubieten. Schreibe deshalb deutlich und erkläre die Zusammenhänge, warum du ein Argument bringst, was sich hinter einem Begriff verbirgt und was das Ganze bedeuten soll. Dazu zwei Beispiele:

Im Rahmen der Energiewende stellen Wärmepumpen eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen dar.

Im Rahmen der Energiewende stellen Wärmepumpen eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Wärmerzeugern dar, weil …

Im Energiesektor setzen sich zunehmend sogenannte Power-Purchase-Agreements (PPA) durch. Viele Stromproduzenten und Stromabnehmer handeln entsprechende Verträge aus.

Im Energiesektor setzen sich zunehmend sogenannte Power-Purchase-Agreements (PPA) durch. Dabei handelt es sich um … Viele Stromproduzenten und Stromabnehmer handeln entsprechende Verträge aus.

Tipp: Natürlich hast du nicht immer die Zeit oder Muße, sämtliche Aspekte in deinem Text zu beschreiben und zu definieren. Einige Punkte kannst du –­ je nach Zielgruppe – auch voraussetzen. Nutze im Zweifelsfall passende Verlinkungen zu anderen Beiträgen und Seiten, die den entsprechenden Begriff oder Zusammenhang erklären.

Besser schreiben – Tipp #2: Schmücke dich nicht mit Anglizismen

Englischsprachige Fachbegriffe und Modewörter klingen lässig. Und viele Redakteur:innen versuchen, ihre Texte mit Anglizismen aufzupeppen. Doch zu viel Pfeffer bekommt niemandem. Dein Job in der Textküche ist nicht, das schärfste Gericht zu zaubern, sondern den Leser:innen inhaltlich etwas nahezubringen. Gegen den Einsatz von Anglizismen und Modewörtern ist dabei – je nach Zielgruppe  und Thema –  nichts einzuwenden. Allerdings musst du aufpassen, dass du es nicht übertreibst. Schillernde Wortkreationen klingen im Ohr der Schreibenden oft noch gut, für viele Leser:innen aber eher wie gewollt und nicht gekonnt. Im Zweifelsfall empfehlen wir dir, auf Anglizismen zu verzichten und einen Begriff lieber in der Sprache, in der du schreibst, zu nennen bzw. zu erklären. Das macht deinen Text nicht zuletzt viel verständlicher und du zeigst, dass du die Hintergründe und Zusammenhänge verstanden hast.

Besser schreiben – Tipp #3: Schreibe konkret und schwafle nicht

Ein bisschen „Blabla“ hier und da mag unterhaltsam sein – doch insbesondere bei Texten in Onlinemedien gilt: in der Kürze liegt die Würze. Halte dich knapp und komme schnell zum Punkt. Bei digitalen Texten geht es um Inhalt und Schnelligkeit. Leser:innen schmökern online nicht wie in einem Buch. Sie überfliegen Texte lediglich, scrollen über die Seiten und suchen die für sie wichtigen und wesentlichen Informationen. Zu diesen sollten sie schnell gelangen, sonst springen sie wieder ab. Studien belegen, dass die ersten zehn Sekunden insbesondere darüber entscheiden, ob sich Nutzer:innen näher mit einem Onlineangebot auseinandersetzen. Bleib deshalb beim Wesentlichen. Versetze dich in dein Publikum. Überlege dir, was für deine Zielgruppe wichtig zu lesen wäre, und biete ihnen genau das. Dabei gilt:

  • Schreibe in kurzen verständlichen Sätzen.
  • Teile deinen Text in kurze Absätze ein. Versieh diese mit Zwischenüberschriften.
  • Liefere kompakte Argumentationsketten und halte dich an deinen roten Faden.

Besser schreiben – Tipp #4: Schreibe für echte Menschen

Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. In diesem Spruch aus der Werbebranche steckt viel Wahres. Und tatsächlich lässt er sich problemlos auf jegliche Textgattungen beziehen. Als Redakteur:in erstellst du Unterhaltungs- oder Informationsprodukte, die grundsätzlich immer bestimmte Personen adressieren – echte Menschen, die es wirklich gibt. Ein guter Text befriedigt deren Bedürfnisse und ist in einem Stil verfasst, der dieser Zielgruppe gut zugänglich ist. Fokussiere dich immer auf die anvisierte Leserschaft. Versetze dich in die Zielgruppe und kreiere Inhalte, die für sie nützlich sind und  ihr weiterhilft.

Tipp: Manchmal fällt es dir schwer, dich in deine Leser:innen hineinzuversetzen? Dann probiere es mit folgender Methode. Stelle dir beim Schreiben vor, du schreibst keinen Text, sondern hältst ein Referat über das jeweilige Thema. Nun stelle dir vor, eine Person aus der Zielgruppe würde dir gegenübersitzen und dem Referat zuhören. Ihr habt Augenkontakt und du erklärst ihr persönlich das Thema. Diese Methode hilft einigen Texter:innen dabei, aus einer förmlichen Schreibe herauszukommen und Inhalte nutzbringender und zielgruppengerechter zu formulieren.

Besser schreiben – Tipp #5: Sei kreativ

Texten ist Kreativarbeit: Egal ob dein Schreibstil bunt und ausschweifend oder zurückgenommen und unaufgeregt ist. Wenn du Fakten nur nüchtern und formell zusammenträgst, hast du noch lange kein gutes Schriftstück verfasst. Besser zu schreiben heißt, jedes noch so langweilige oder komplizierte Thema auf interessante Art und Weise zu verpacken. Erschaffe Bilder, bringe Zahlen an, nutze originelle Vergleiche und führe Beispiele an. Kreativität hält nicht nur dein Publikum bei der Stange. Sie hilft diesem vor allem auch dabei, komplexe Sachverhalte besser aufzunehmen und nachvollziehen zu können.

Stell dir einfach vor, dein Text ist eine Pizza. Die leere Seite im Schreibprogramm bildet den Teigboden. Du kannst dein Publikum jetzt mit einer Margherita bedienen – okay, fein. Wirklich schmackhaft und interessant wird es allerdings erst, wenn du den Teig mit individuell von dir zusammengestellten Fakten belegst. Kreiere vielfältige, bunte Inhalte, die man gerne lesen möchte und die Spaß machen.

Besser schreiben – Tipp #6: Schreibe flüssig

„Das Stück hat einen guten Beat“ sagen Musikliebhaber:innen, wenn ihnen ein Song gefällt. Aber wusstest du, dass auch Redakteur:innen  Rhythmusgefühl beweisen müssen? Silben, Wörter und Sätze verleihen einem Text eine eigene Dynamik. Ein guter Text liest sich flüssig und in einem Rutsch. Holprige und verschachtelte Konstruktionen voller Füllwörter bringen Leser:innen hingegen zum Stolpern. Achte deshalb auf den Rhythmus deiner Schreibe. Lies dir jeden Absatz zum Schluss noch einmal durch – am besten sprichst du die Sätze sogar leise mit. Mit diesem Trick lässt sich wunderbar prüfen, wie flüssig dein Inhalt geschrieben ist und wo du noch nachbessern solltest.

Besser schreiben – Tipp #7: Schaffe etwas Neues

Unser letzter Tipp richtet sich insbesondere an SEO-Texter:innen, die besser schreiben wollen. Viele SEOs machen nämlich einen Punkt falsch: Sie schauen sich lediglich die Suchergebnisse zu ihrem Keyword an und fassen die Inhalte und Argumente der ersten Suchtreffer zu einem neuen Text zusammen – fertig. Das ist zunächst einmal einfach abschreiben und ergibt obendrein aus SEO-Sicht keinen Sinn. Denn: Du willst neue Inhalte schaffen, die informativ für Menschen sind und die für Suchmaschinen eine attraktive Ranking-Option darstellen. Lediglich das, was sowieso schon indexiert ist, nochmal umzuformulieren, hat dabei für niemanden einen Mehrwert. Weder für die Nutzer:innen, die sich wundern, dass bei allen Suchtreffern prinzipiell das Gleiche steht, noch für die Suchmaschinen-Betreiber:innen, deren Ziel es ist, interessante Ergebnisse auszuspielen.

Als Redakteur:in trägst du eben nicht nur Informationen zusammen. Du reflektierst, machst dir eigene Gedanken, bist kritisch und schaffst Argumente. Das ist es, was gute Inhalte ausmachen und was aus langweiligen Texten interessanten Content kreiert.

Tipp: Du willst wissen, wie Suchmaschinen denken? In unserem Playbook „Was Google will“ erklären wir dir, wie der Google-Crawler deine Texte liest und was du beim redaktionellen SEO beachten musst.
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