Podcasts galten lange als marginales Nischending. Doch der Hype um die Podcasts hat gerade erst begonnen. Grund genug, uns mit diesem Content-Format auseinanderzusetzen. Wir haben mit dem erfahrenen Podcast-Experten Anthony Owen einen Podcast produziert, in dem wir mit ihm 5 Top-Tipps für erfolgreiche Podcasts besprechen. Alles Wissenswerte zu Podcasts, eine Infografik und eine Checkliste zum Download findet ihr in unserem Blog-Beitrag.
Anthony-James Owen ist Geschäftsführer der Guerrilla Marketing Group aus Berlin. Er hat mit seinem Team vor 23 Jahren die Guerrilla-Marketing-Konzepte aus den USA nach Deutschland gebracht und arbeitet mit seinen Kollegen an der Umsetzung von Marketingkampagnen für mittelständische Unternehmen. Die meiste Zeit verbringt er bis heute persönlich beim Kunden vor Ort. Außerdem produziert er seit mehr als sieben Jahren wöchentlich den populären Marketing-Podcast GuerrillaFM mit Themen aus Marketing und Vertrieb.
Was ist das Erfolgsgeheimnis erfolgreicher Podcasts?
Weil wir für jedes Content-Format ein exemplarisches Beispiel präsentieren, habe ich gemeinsam mit Anthony einen Podcast mit dem Titel „5 Top-Tipps für erfolgreiche Podcasts“ produziert. Obwohl es das erste Mal für mich hinter dem Mikrofon war, habe ich nach dem Gespräch Lust einen Podcast zu starten und denke, die Tipps helfen jedem Interessierten weiter. Ich hoffe, euch geht es in etwa 30 Minuten ähnlich, wünsche viel Spaß beim Hören und danke Anthony herzlich für seine Unterstützung.
Podcasts – die Fakten
Der Podcast lässt sich als Audio- oder auch Video-Datei verstehen, die unabhängig von Zeit und Standort von Nutzern gehört oder gesehen werden. Und darin liegt der große Erfolg der Podcasts oder Webcasts. Informationen und Unterhaltung sind ohne Aufwand bequem konsumierbar. Bei Sendungen unserer liebsten Radiomoderatoren müssen wir nicht vorm Radio sitzen, wenn Sie über den Äther gehen und auch nicht aufwendig mitschneiden oder darauf hoffen, dass jemand mitschneidet. Heute ziehen wir uns den Podcast der Sendung wann und wo es uns passt auf das Smartphone, auf das Tablet oder auf den Computer. Und darüber hinaus hat der Erfolg der Podcasts auch mit der unkomplizierten Erstellung zu tun; gerade in thematischen Nischenbereichen. Alles was man dazu braucht, sind Mikrofone und ein Gerät auf dem eine geeignete Software läuft. Gut, ein wenig komplexer ist das Thema schon.
Warum nicht einen Podcast machen?
Gemeinhin gilt der Podcast als Nischenmedium. Doch ein genauerer Blick auf dieses Format zeigt die doch reichweitenstarke Verbreitung der Podcasts sowie große Ambitionen am Markt. Immer wieder ist der Podcast abgeschrieben worden und trotzdem wird er regelmäßig als neuer Trend wiedergeboren. Audio-Stories liegen gerade im Trend. Die Serie „Serial“ hatte beispielsweise im Jahr 2014 mehr als drei Millionen Downloads pro Folge. Klassische Medien-Podcasts von Rundfunkanstalten sind etabliert und zahlreiche themenbezogene Varianten sind in den Stores von Apple und Google abrufbar. Spotify, Soundcloud, Audible, BuzzFeed – die Riege großer Namen ist lang, die 2016 den Podcasts mehr Aufmerksamkeit schenken wollen.
Ihr merkt, der Podcast ist bei Weitem kein reines Nischen-Format, richtet sich jedoch primär an eine bestimmte Zielgruppe: Podcast-Hörer. Dies solltet ihr in jedem Fall in eure Überlegungen mit einbeziehen, wenn ein Podcast als potentielles Content-Format für euer Unternehmen auf der Tagesordnung steht: Gibt es für unser Themengebiet ausreichend interessierte Podcast-Hörer?
5 Tipps für einen erfolgreichen Podcast
Tipp 1: Leidenschaft
Ohne Leidenschaft für das Thema kann kein Podcast der Welt die Zuhörerinnen und Zuhörer unterhalten und/informieren. Jeder wird merken, dass euch das Thema eigentlich gar nicht interessiert. Aber wenn ihr wirklich für euer Thema brennt und euer Wissen darüber gerne teilt, dann ist das die optimale Voraussetzung für einen regelmäßigen Podcast.
Wenn ich das nur mache, weil das populär ist oder weil andere mir sagen „Mach das mal“ dann wird das nicht funktionieren. Dann schaffst du nämlich keine zehn Folgen, weil dir dann nämlich auch der Spaß daran vergeht.
Tipp 2: Storytelling
Ohne Geschichte kommt heute kein Vortrag und keine Präsentation aus. Die Ansatzpunkte für die ansprechende Präsentation sind vielfältig. Ganz gleich, ob ihr euern Podcast witzig halten wollen oder mit beeindruckenden Fakten spicken möchtet. Seid dabei authentisch und behaltet eure Zielgruppe im Blick.
Diese Geschichten sind das, die uns zuhören lassen. Menschen sind verdrahtet. Geschichten sind Teil unserer Kultur.
Mit ausreichend Übung, Übung und nochmals Übung werdet ihr eure Hörerschaft erreichen. Und so werden Spannungsbögen sowie Argumentationsketten immer verständlicher. Und ihr sorgt so dafür, dass der Funke überspringt und die Zuhörer am Ball bleiben.
Geschichten erzählen kannst du lernen. Da musst du mehr Mühe reinstecken als derjenige, der eine Geschichte erzählen will. Wenn ich also nicht der bin, dem spontan immer neuen Beispiele und Geschichten einfallen, dann muss ich mich halt hinsetzen bevor ich einen Podcast mache oder einen Blogbeitrag schreibe, ist ja nicht anders, und eine Geschichte aus meinem Leben überlegen.
Tipp 3: Tonqualität
Die größte Leidenschaft und die beste Geschichte bringt nichts, wenn es aus den Lautsprechern oder den Boxen nur knistert und knackt. Auch Rauschen, Nebengeräusch oder unzureichend abgemischte Stimmen sind beim Podcast ein Graus. Wenn ihr wirklich absolut geniale Inhalte habt, könnten die Hörer trotzdem dranbleiben. Aber viele schalten einfach ab und suchen einen qualitativ besseren Podcast.
Tonqualität halte ich persönlich auf der technischen Seite für ein absolutes Muss. … Sie ist kein Grund für den Erfolg eines Podcasts. Aber sie kann der Grund für den Misserfolg eines Podcasts sein.
Und dabei bedarf es keines Tonstudios, um einen Podcast hörbar zu gestalten. Gute Mikrofone kosten nicht die Welt. Die Auswahl an Software für die Aufnahmen sind riesig: Von kostenlosen Programmen wie Audacity über kostenpflichtige Lösungen wie Cubase, Adobe Audition oder auch GarageBand für Apple-Produkte. Oder es wird ein Profi mit dem Schnitt und dem Optimieren der Aufnahmen beauftragt.
Und wenn du weißt, du möchtest regelmäßig Podcasts produzieren, empfehle ich immer, sich einen Toningenieur zu suchen. Da schmerzt mir immer das Herz, obwohl ich mich freue, dass ich nicht viel bezahlen muss. Denn Toningenieure sind leider sehr preiswert zu bekommen.
Tipp 4: Regelmäßigkeit
Plant euren Podcast langfristig. Der Großteil der Hörer bei Podcasts sind Stammhörer. Über Kooperationen, Interviews und das Netzwerk gewinnt ihr ebenfalls Hörer. Doch die Basis und den Grundstock bilden die regelmäßigen Hörer. Und diese solltet ihr in festen Abständen mit einer neuen Folge versorgen.
Der erste Punkt ist, es muss regelmäßig sein. Punkt. Da muss man sich auch im Klaren sein, dass wenn ich damit anfange, muss ich auch regelmäßig senden.
Seid euch bewusst, dass regelmäßig auch wirklich regelmäßig bedeutet. Wenn ihr euch entscheidet, dass alle 14 Tage am Dienstag eine Folge eures Podcasts online gehen soll, dann muss sie auch immer bereit stehen.
Ich glaube, dass einer der besten Zyklen wöchentlich ist. Oder auch zweiwöchentlich. Aber dann müssen die Leute wissen, alle 14 Tage kommt eine neue Folge. Und die kommt dann auch. … Und ich glaub auch, dass das hilft und die Leute wissen, da passiert wieder was.
Im besten Fall produziert ihr Episoden vor. Auf diese Weise gewährleistet ihr Regelmäßigkeit auch wenn Termine oder Projekte in einer Woche mal im Wege stehen sollten.
Tipp 5: Online und offline bewerben
Es könnte durchaus sein, dass ihr bereits in kürzester Zeit die selbst definierten Podcasts-Benchmarks erreicht und die Hörerzahlen in exorbitante Höhen schnellen. Und dies könnte auch passieren, ohne dass ihr ihn promotet. Doch meist baut sich eine Stammhörerschaft langsam auf. Daher solltet ihr online und offline jede erfolgsversprechende Promotion nutzen.
Wenn du möchtest, dass etwas erfolgreich ist, dann musst du es online natürlich bewerben über alle Kanäle, die wir so kennen. … Und mein Rat, gilt für alle Online-Medien übrigens, nicht nur online etwas zu bewerben, sondern jedes auch immer offline zu bewerben.
Unsere Infografik und unsere Checkliste zu den Top-5-Tipps für erfolgreiche Podcasts
Unsere 5 Top-Tipps für erfolgreiche Podcasts als Infografik
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Fazit
Wenn du für ein Thema wirklich brennst und dein Wissen dazu gerne teilst, ist der Audio-Podcast eine gute Wahl ansprechenden Content zu produzieren. Wenn ihr unsere fünf Tipps bei der ersten Brainstorming-Phase nutzt und im Anschluss immer noch Feuer und Flamme für den Podcast seid, seid ihr bestens gerüstet. Damit du alles auf einen Blick hast, haben wir euch in unserer Infografik die fünf Tipps noch einmal zusammengefasst.
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