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Wer kennt es nicht: Der PC ist hochgefahren, das Schreibprogramm geöffnet, das Thema für den zu erstellenden Text steht fest – und dann: nichts. Eine Schreibblockade kann viele Gesichter haben. Unterschiedliche Ursachen führen zu unterschiedlichen Ausprägungen – und jede:r Schreibende hat ganz eigene Strategien, um damit umzugehen. Wir zeigen dir, wie du der Blockade die Stirn bietest!

Eine Schreibblockade muss nicht sein – so bekommst du sie in den Griff!

Was ist eine Schreibblockade?

Ob während des Studiums oder im Job: Mit Schreibblockaden macht beinahe jede:r mit einem Textvorhaben einmal Bekanntschaft. Du sitzt vor deinem Bildschirm, die leere Seite darauf scheint sich auszudehnen, ein Einstieg in das Thema rückt mit jeder Sekunde, die verstreicht, in scheinbar unerreichbare Ferne. Mit voranschreitender Zeit steigt aber auch der Druck: Abgabetermine und Deadlines machen es notwendig, den Text zeitnah fertigzustellen. Eine Schreibblockade darf nicht sein. Und doch gehören solche Hemmungen zu den ganz alltäglichen Phänomenen bei kreativen Arbeiten wie dem Schreiben. Wie lässt sich eine Schreibblockade also überwinden?

Wissen zur Schreibblockade: Ursachen und Formen

Viele Schreibende, die schon einmal Erfahrungen mit Schreibhemmungen gemacht haben, charakterisieren diese Erscheinung als Unfähigkeit, die Gedanken zu einem Thema in einen Text zu gießen. Eine solche Blockade tritt meist plötzlich und unerwartet auf. Sie äußert sich mal als Kampf mit dem Texteinstieg, mal als Schwierigkeiten mit jedem Satz oder sogar jedem Wort.

Typische Verhaltensweisen in solchen Situationen sind Vermeidungshandlungen.

Statt sich mit ihren Aufgaben zu befassen, widmen sich die (Nicht-)Schreibenden anderen Tätigkeiten wie dem Wohnungsputz oder dem Wäschewaschen. Doch die Uhr tickt: Der Text muss erstellt werden und durch Prokrastination verschwindet die Schreibblockade nicht – ganz im Gegenteil: Körperliche Symptome wie Unruhe, Übelkeit oder Kopfschmerzen können sich hinzugesellen, da der Kampf gegen die Blockade nach wie vor fortgeführt wird, und zwar im Unterbewusstsein.

Für eine größere oder kleinere Schreibhemmung sind folgende Gründe möglich:

  • Psychische Ursachen: Innere Ängste, selbst erzeugter Druck oder Perfektionsdrang können dafür sorgen, dass eine Schreibblockade psychisch motiviert wird.
  • Inhaltliche Ursachen: Liegt einem das Thema eines Textes nicht oder gibt es inhaltliche Fragen, die nicht geklärt sind, kann dies ebenfalls zu Schreibhemmungen führen.
  • Äußere Umstände: Eine Arbeitsumgebung, in der sich ein:e Schreibende:r nicht wohlfühlt, schlechte körperliche Voraussetzungen wie Hunger, Schmerzen oder Müdigkeit sowie psychisch-emotionale Ablenkungen – etwa Schwierigkeiten im Privatleben oder in der Work-Life-Balance – haben das Potenzial, eine Schreibblockade hervorzurufen.
  • Zeitdruck: Wer für sein Studium oder den Job texten muss, hat dafür meist ein vorgegebenes Zeitfenster. Bei vielen Schreibenden ruft dieser Druck, in einem starren Zeitrahmen kreativ sein zu müssen, Hemmungen hervor.

8 Tipps gegen Schreibblockaden!

Natürlich ist auch für mich und meine Kolleg:innen bei textbest eine Schreibblockade kein Fremdwort. Wer wie wir tagtäglich anspruchsvolle Texte in vorgegebenen Zeiten produziert, kommt früher oder später unweigerlich in die beklemmende Lage, dass es beim Schreiben einmal stockt. Um eine Schreibblockade zu lösen, ist jedoch oft gar kein großer Aufwand vonnöten. Wir empfehlen dir folgende bewährte Methoden:

#1 Wechsel den Schreibort!

Einen ganz simplen Tipp hat unsere Lektorin Maria: „Ob daheim, im Homeoffice oder im Büro – manchmal kommt an einem etablierten Arbeitsplatz keine rechte Schreibstimmung auf. Dann schnappe ich mir einfach meinen Laptop, ziehe um in einen anderen Raum, raus ins Grüne oder in das Café um die Ecke und schon sprudeln die Worte wie von selbst. Und auch der Fokus für ein effizientes Lektorat ist wieder besser gefasst.“

#2 Stelle dir einen Fahrplan auf!

Vielen Schreibenden hilft es, sich trotz aller kreativer Freiheiten, die es beim Texten gibt, ein Gerüst zu schaffen, an dem man sich entlanghangelt. So auch meine Kollegin Cora: „Ich brauche immer zuerst eine Struktur. Ich recherchiere das Thema und lege mir einen groben Aufbau zurecht. Dann fällt es mir nicht mehr schwer, die Lücken mit Text zu füllen“.

#3 Der Anfang muss nicht der Anfang sein!

„Oft hat man den Anspruch, einen Text ganz stringent anzugehen und als Erstes auf jeden Fall den Einstieg zu formulieren“, weiß mein Kollege Sascha. „Doch warum eigentlich? Vielleicht habe ich schon eine gute Idee für irgendein Argument oder mir fällt eine Definition am leichtesten – dann beginne ich natürlich damit und widme mich dem Einstieg dann, wenn ich schon mittendrin bin im Thema.“

#4 Mache kleine Schreibübungen zum Warmwerden!

Wenn mal die Worte fehlen, kann es auch helfen, sich „warmzuschreiben“. Mein Kollege Tim setzt darauf, sämtliche Ideen, die ihm zu einem Thema in den Kopf schießen, erst einmal aufzuschreiben. „Ich schreibe einfach drauflos, lasse die Gedanken fließen und erlaube mir, alles ungeordnet zu Papier zu bringen. Eine Struktur und die finale Version meines Textes ergeben sich dann irgendwann ganz von allein“.

#5 Krieg den Kopf frei!

Meine Kollegin auch namens Cora rät: „Wenn nichts mehr geht, weg vom Bildschirm! Einfach mal eine Runde um den Block laufen oder einen Lieblingssong hören, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Kehrt man dann an den PC zurück, hat man oft einen völlig neuen Blick auf seinen Text – und schon geht es weiter“.

#6 Denke bewusst an etwas anderes!

Ich selbst halte es ähnlich wie Cora. Mir hilft es auf jeden Fall immer, den Text zu verlassen und mich gedanklich mit etwas anderem zu beschäftigen. Entweder hole ich mir einen Kaffee oder ich lege eine längere Pause ein. Die besten Ideen kommen mir sogar immer auf dem Heimweg, wenn ich im Zug sitze und schon gar nicht mehr aktiv an meinen Text denke.

#7 Trickse dich selbst aus!

Der Zugang zu einem Text fehlt gerade? Es führt kein Weg ins Thema hinein? Unsere Redaktionsleiterin Sanja hat hierfür eine besonders kreative Lösung parat – sie schwört auf diesen Trick: „Ich schnappe mir ein Wörterbuch und blättere darin, bis ich auf ein ungewöhnliches Wort stoße. Dann spüre ich schon einen inneren Antrieb, dieses Wort in meinen Text zu integrieren – und schon geht es los“.

#8 Hol dir Impulse von außen: eine Runde Brainstorming!

Und wenn wirklich gar nichts hilft, unterstützen wir uns gegenseitig. „Hast du mal eine Minute? Ich komme gerade nicht weiter.“ Oder: „Ich hätte gern mal euren Input zu einem Thema!“ Das sind bei uns in der Agentur legitime Bitten an die Kolleg:innen. Und so ein Brainstorming und andere Sichtweisen zeigen nahezu immer Wirkung.

Probiere es aus und verabschiede deine Schreibblockade auf Nimmerwiedersehen!

Einer Schreibhemmung effektiv beizukommen, ist gar nicht so schwer wie gedacht. Der Schlüssel liegt darin, aktiv gegen die Blockade vorzugehen – und zwar mit der Strategie, die am besten zu dir passt, und das am besten frühestmöglich. So gewinnen die Hemmungen nicht die Oberhand!

Natürlich kann eine Schreibblockade auch schwerwiegender als die alltägliche Form sein. Familiäre oder psychische Sorgen nehmen manchmal übergroße Dimensionen an und führen mitunter dazu, dass beim Schreiben gar nichts mehr geht, und das über Tage und Wochen hinweg. In solchen Fällen ist eine Auszeit ratsam. Eventuell helfen dann auch professionelle Beratungen bei einem Arzt oder Therapeuten, um die privaten Unstimmigkeiten so weit zu lösen, dass sie dem beruflichen Texten nicht mehr im Wege stehen, und dafür zu sorgen, dass die Schreibblockade nicht Teil einer echten Depression wird.

Wissen wir besser mit uns selbst und unserer Gefühlswelt umzugehen, können wir oft auch Symptomatiken wie einer Schreibblockade besser begegnen. Und es gibt nichts Schöneres, als die Hemmungen zu besiegen und zu spüren, wie nach einer holprigen Phase alles wieder im Fluss ist!

Mandy H.

Redakteurin bei textbest

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