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Bei der Suchmaschinenoptimierung geht der Trend in Richtung Long-Tail-Keywords. Komplexere und spezifischere Suchanfragen spiegeln die Intention der Nutzer:innen wider, bei der Google-Suche Antworten auf sehr konkrete Anliegen zu erhalten. Long-Tail-SEO bietet dir somit die Chance, dich als Expert:in in deinem Spezialgebiet zu profilieren, dich von großen Konkurrenten abzuheben sowie deine Conversion-Rate effektiv zu erhöhen. Warum sich Long-Tail-Keywords bestens dazu eignen, qualitativ hochwertigen Traffic zu generieren, erfährst du in diesem Magazinbeitrag.

Geringes Suchvolumen – hohe Conversion-Rate: Obwohl Long-Tail-Keywords seltener gesucht werden, ziehen sie wertvollen Traffic auf die Website und führen zu mehr Conversions.

Bild: © DANIELMANUEL / Adobe Stock

Was bedeutet „Long-Tail“?

„Long -Tail“ heißt übersetzt so viel wie „langer Schwanz“; im Deutschen ließe sich sinngemäß auch vom „Rattenschwanz“ sprechen. Der Begriff wurde vom US-amerikanischen Autor Chris Anderson geprägt. Bereits 2006 beschreibt er in seinem Buch „The Long Tail“ das Phänomen, dass sich ein beträchtlicher Umsatz von Unternehmen zunehmend aus Nischenprodukten generiert.

Doch was sind nun Long-Tail-Keywords? Auch in der Welt der Suchmaschinennutzung zeichnet sich ein deutlicher Trend zu Nischen ab, das heißt zu sehr konkreten, zielgerichteten Suchanfragen. Dabei kommen bevorzugt Long-Tail-Keywords zum Einsatz. Im Unterschied zu allgemein gehaltenen Short-Tail-Keywords – auch Head-Keywords oder Head-Terms genannt – sind eine höhere Komplexität und Spezifität charakterisierend für Long-Tails. Oftmals handelt es sich um eine längere Suchanfrage, die aus mehreren (mindestens drei) Worten, einer Phrase oder einem komplexeren Fragesatz besteht. Das Suchvolumen eines Long-Tail-Keywords ist in der Regel deutlich kleiner als das eines generischen Suchbegriffes. Beispiel: Während der Suchbegriff „Smartphone“ eine unüberschaubare Anzahl an Treffern liefert, grenzt die Suche nach einem bestimmten Modell oder gar eine konkrete Frage zur Funktion dieses Modells die Trefferliste erheblich ein.

Obwohl das Suchvolumen eines einzelnen Long-Tail-Keywords bzw. einer Long-Tail-Phrase oftmals sehr gering ist, machen Keywords mit einem kleinen Suchvolumen zusammengenommen einen Großteil aller Suchanfragen im Netz aus. Nutzer:innen verfolgen demnach in den meisten Fällen eine ziemlich konkrete Absicht, wenn sie die Google-Suche befragen.

Was haben Long-Tail-Keywords mit der Suchintention zu tun?

Der Waschmaschinenwaschgang endet mit einem abrupten Rumpeln. Als ich die Klappe öffne, ist die Wäsche triefend nass. Hm, erst mal googeln. Nach einer eher unbefriedigenden Recherche mit Suchbegriffen wie „Waschmaschine defekt“, „Waschmaschine nasse Wäsche“ ahne ich nichts Gutes. Kurzentschlossen tippe ich „defekte Waschmaschine reparieren Berlin Prenzlauer Berg“ in das Suchfeld ein, woraufhin Google einen Reparaturdienst in der Nähe ausspuckt. Die Telefonnummer wird schon im Snippet angezeigt, sodass ich direkt anrufen und einen Termin vereinbaren kann.

Diese Alltagssituation veranschaulicht, auf welche Weise Long-Tail-Keywords von Nutzer:innen verwendet werden: Die Suchanfrage wurde immer spezifischer, weil der erste, noch recht allgemeine Suchbegriff „Waschmaschine defekt“ nicht bei der Lösung des Problems helfen konnte.

Long-Tail-Suchanfragen kommen also in vielen Fällen bei einer konkreten Suchintention zum Einsatz. Sie können bei allen Typen von Suchanfragen eine Rolle spielen:

Informational:

Bei dieser Art der Suchanfrage möchten Nutzer:innen an Informationen gelangen. Long-Tail-Suchbegriffe werden hier genutzt, um Antworten auf komplexere Fragestellungen zu erhalten. Beispiel: Wer noch nie von „Schuldhaftentlassung“ gehört hat, wird den Begriff wahrscheinlich erst mal in Form eines Short-Tail-Keywords suchen. Wer schon tiefer in der Materie steckt und etwas Bestimmtes dazu wissen will, befragt Google beispielsweise mit dem Long-Tail-Keyword „Schuldhaftentlassung Vorfälligkeitsentschädigung Kosten“.

Transaktional:

Bei transaktionalen Suchanfragen wollen Nutzer:innen etwas tun, zum Beispiel Schuhe kaufen. Ein generischer Suchbegriff wie „Kinderschuhe“ erzielt natürlich eine große Anzahl von Treffern. Aber ist das Gesuchte auch darunter? Long-Tail-Keywords wie „Gummistiefel Kinder gefüttert blau Größe 24“ oder „Winterschuhe Kinder warm breite Füße“ führen deutlich schneller zum Ziel.

Navigational:

Dieser Suchtyp kommt oft in Form von Long-Tails daher, denn hier geht es darum, zu etwas ganz Bestimmtem, etwa einer bereits bekannten Webseite, zu gelangen. Ein Beispiel wäre die Suchanfrage „Deutsches Theater Berlin Karten reservieren“, um direkt auf der Buchungsseite zu landen.

Welche Vorteile bringen Long-Tail-Keywords für SEO?

Aus dem Wissen darum, welche Intentionen User:innen mit Long-Tail-Keywords verfolgen, ergibt sich ihr Nutzen für die Suchmaschinenoptimierung. Denn obwohl Long-Tails ein deutlich geringeres Suchvolumen haben als Short-Tails, können sie zumeist mit einer höheren Conversion-Rate punkten. Der Grund: Wer mithilfe von Long-Tail-Keywords sucht, weiß schon recht genau, was er will, eben zum Beispiel fachmännischen Rat zur defekten Waschmaschine, und zwar möglichst aus der Nähe. Die Suchintention hinter dem im Suchvolumen starken Short-Tail „Waschmaschine“ könnte hingegen alles Mögliche sein: von der Suche nach einem Ratgeberartikel hin zur vagen Absicht, ein neues Gerät zu kaufen.

Trotz oder gerade wegen der Nischenhaftigkeit von Long-Tail-Keywords bringt es eine ganze Reihe von Vorteilen, Webseiten darauf zu optimieren:

Weniger Konkurrenz:

Wer Long-Tail-Keywords für SEO nutzt, muss sich gegen weitaus weniger Konkurrenten durchsetzen, als dies bei einem generischen Suchbegriff der Fall wäre.

Mehr Chancen für kleine Unternehmen:

Kleine Unternehmen profitieren davon ganz besonders, denn ihre Chancen, mit beliebten und gängigen Keywords neben der großen Konkurrenz zu ranken, sind eher gering. Mit der Optimierung auf Long-Tail-Suchanfragen können sie eine Nische besetzen und sich so von der breiten Masse abheben.

Regionalität betonen:

Long-Tail-Keywords sind prädestiniert dafür, Angebote und Dienstleistungen regional zu verorten und entsprechend auffindbar zu machen. Schließlich macht es einen Unterschied, ob auf „Co-Working-Spaces“ oder „freie Co-Working-Spaces Berlin Mitte“ optimiert wird.

Bessere Treffer

Long-Tail-Keywords liefern passgenaue Antworten und Lösungen für konkrete Anliegen und Fragestellungen der User:innen. War die Suchintention informationaler Natur, kannst du dich mit der hilfreichen Antwort auf eine komplexe Fragestellung als Expert:in profilieren und so den Nutzen deiner Website erhöhen. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Ranking aus. Navigationale oder transaktionale Suchanfragen lassen sich mit einer verhältnismäßig hohen Wahrscheinlichkeit direkt in Conversions umwandeln.

Weniger Aufwand:

Die Optimierung auf speziellere Themengebiete, bei denen es weniger Konkurrenz gibt, ist im Vergleich zu Begriffen mit hohem Suchvolumen mit weniger Aufwand verbunden.

Bei allen Vorzügen von Long-Tail-Keywords sollte trotzdem niemals ausschließlich auf sehr spezifische Suchbegriffe optimiert werden. Damit Google überhaupt die Relevanz der Themen erkennt, empfiehlt sich immer eine Mischung aus beliebten Keywords mit hohem Suchvolumen sowie Begriffskombinationen, die speziellere Interessen und Nischenthemen bedienen. In der Praxis könnte als Haupt-Keyword beispielsweise ein häufig gesuchter Begriff gewählt werden, der zugleich Bestandteil der längeren Neben-Keywords ist, etwa „defekte Waschmaschine“ und „defekte Waschmaschine reparieren Berlin“. Mit dem gezielten Einsatz von Long-Tail-Keywords kannst du die Auffindbarkeit deines Webauftritts erhöhen, mehr qualitativ wertvollen Traffic generieren und deinen Besucher:innen die besten und passendsten Antworten für ihre Anliegen liefern. So setzt du dich von der breiten Masse ab!

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