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Die ehemalige Bauingenieurin und mittlerweile erfolgreiche Expertin für mentale Gesundheit im Unternehmensbereich Marina Diané berät seit vielen Jahren große und kleine Unternehmen zum Thema „Gesundes Arbeiten“ – auch uns von textbest. Und: Wir sind begeistert!

Im textbest-Interview erklärt sie, warum sich die Investition in mentale Gesundheit für Unternehmen unbedingt lohnt und was jeder Einzelne für seine Gesundheit tun kann.

Du warst mit großem Erfolg als Diplom-Bauingenieurin tätig. Jetzt arbeitest du erfolgreich als Gesundheitsberaterin für Unternehmen. Wie kam es zu diesem Wandel?

Marina: Na ja, es war einmal …: Vor 21 Jahren habe ich in Moskau ein Leben gelebt – übermäßig arbeitsintensiv und somit ungesund. Das hat mich tatsächlich irgendwann in eine Krise gestürzt. Damals wusste ich noch nicht, was mit mir los war, doch es war ein Burn-out. Mein Immunsystem ist komplett zusammengeklappt, die Ärzte hatten mich aufgegeben. Damit aber war ich nicht einverstanden, dass ich jetzt berufsunfähig sein soll.

Ich wollte wieder gesund werden und das ist mir gelungen. Wie so oft muss man zunächst schwere Zeiten durchleben, bevor es sich zum Besseren wenden kann: Ich habe mich selbst auf den Weg gemacht – mit einem Studium im Bereich des Sozialwesens, berufsbegleitenden Weiterbildungen im Gesundheitsbereich und parallel dazu in anderen Bereichen wie Yoga, Kung-Fu sowie Systemisches Coaching und Aufstellungen. Und jetzt teile ich meine Erfahrungen mit anderen Menschen, damit es bei ihnen nicht so weit kommen muss beziehungsweise sie es nicht so schwer haben, in den Beruf zurückzukehren.

Viele Unternehmen investieren bereits in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Welche Erfahrungen hast du diesbezüglich in den letzten Jahren gemacht?

Marina: Ich habe zunächst bei Volkswagen im Bereich des Gesundheitsmanagements gearbeitet. Das heißt, ich habe bei einem der ganz Großen angefangen. Jetzt widme ich mich kleinen mittelständischen Unternehmen. Warum? Ich liebe diese Erfolgserlebnisse so sehr! Was bei großen Unternehmen drei oder fünf Jahre dauert oder überhaupt nicht möglich ist, benötigt bei kleinen Mittelständler:innen meist nur ungefähr ein Jahr. Danach ist schon eine andere Atmosphäre zu spüren und ein um einiges gesünderes Arbeiten gegeben. Glücklichere Menschen inklusive der Chef:innen – genau das ist es, was mir so viel Spaß macht.

Was die meisten nicht wissen: Gesundheitsmanagement ist für jedes Unternehmen schon ab dem ersten Mitarbeitenden verpflichtend.

Früher wurden Arbeitgeber:innen oftmals belächelt, wenn sie in die Gesundheit ihrer Belegschaft investiert haben. Wo stehen wir heute bei dieser Entwicklung? Hat sich die Fürsorge für Angestellte etabliert?

Marina: Das skeptische Lächeln ist den meisten vergangen, da der Fachkräftemangel wächst und spürbar ist, dass viele Unternehmen dadurch teilweise keine Aufträge mehr annehmen können oder womöglich gar vor der Schließung stehen. Und nicht nur Fachkräfte zu finden, ist eine Herausforderung, nein – auch die vorhandenen zu halten. Mitarbeitende können auf zwei Weisen verschwinden: Entweder sie werden krank oder sie kündigen, weil woanders bessere Bedingungen herrschen.

Um diese Bedingungen zu schaffen, bietet Gesundheitsmanagement eine solide Grundlage – diese Maßnahmen und das Vorgehen wurden bereits vor Jahrzehnten erarbeitet und werden stetig weiterentwickelt. Gesundheitsmanagement kann hier also ein entscheidender Hebel sein! Denn es geht dabei nicht nur um Fürsorge für die Mitarbeitenden, sondern ebenso darum, in die Zukunft des Unternehmens zu investieren.

Du begegnest nicht nur Unternehmen aus verschiedenen Branchen, sondern auch mit unterschiedlichen Herausforderungen. Was ist ihnen dennoch gemein?

Marina: Es finden sich tatsächlich zahlreiche Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel verbringen etliche Mitarbeitende zu oft zu viel Zeit vor dem Computer und überschreiten damit ihre Grenzen.

In der Fachsprache nennt man das interessierte Selbstgefährdung. Wenn wir etwas gerne machen und unsere Arbeit mögen, neigen wir dazu, zu weit zu gehen und unsere eigenen gesundheitlichen Bedürfnisse hintenanzustellen.

Was empfiehlst du, um eigene Grenzen nicht zu überschreiten?

Marina: Oft trauen wir uns einfach nicht, uns an unserem Arbeitsplatz um unsere Bedürfnisse zu kümmern. Das ist ein großer Fehler! Da empfehle ich wirklich, auf sich selbst zu hören. Die Information darüber, was wir brauchen, liegt uns nämlich schon vor: Unser Bauchgefühl sagt es uns!

Es gibt eine ganz einfache Regel: In einem guten gesundheitlichen, mentalen Zustand arbeiten wir besser als in einem schlechten. Und alles, was für die Verbesserung der Umstände irgendwie nützlich oder hilfreich ist, ist auch gut für unsere Arbeit.

Wird mentale Gesundheit in Unternehmen in Zukunft also immer wichtiger?

Marina: Ich sehe einfach, dass nicht nur das Interesse zu dem Thema wächst, sondern genauso der Bedarf. Generell gilt: Wir alle sollten uns mehr bemühen, um gesund und somit leistungsfähig zu bleiben.Als passionierte Gesundheitsmanagerin werde ich mich auch weiterhin der Mission verschreiben, mein Know-how und meine Erfahrungen Unternehmen und Mitarbeitenden noch effektiver zur Verfügung stellen kann. Derzeit schreibe ich zum Beispiel ein Buch zu diesem Thema. Zudem gehören unterschiedliche Kooperationen zu der Umsetzung meiner Mission. Und ich werde – vermutlich bereits in diesem Jahr – unternehmerisch wachsen und erste Mitarbeitende beschäftigen, um die Wirkung meiner Berufung erhöhen zu können – und dabei natürlich gut sowohl auf mich selbst als auch auf mein künftiges Team zu achten.

Marina, herzlichen Dank, dass Du uns Einblicke in Deinen Lebensweg und in Deine wertvolle Arbeit gewährt hast und uns an Deiner Expertise hast teilhaben lassen. Wir wünschen Dir weiterhin viel Erfolg – und natürlich Gesundheit!

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