Aus der Markenkommunikation ist Social Media nicht mehr wegzudenken. Und trotzdem stellen sich im Alltag immer wieder die gleichen Fragen: Wie platziere ich am besten eine Botschaft? Wie schreibe ich gute Social-Media-Posts? Worauf muss ich achten? Wir haben 8 Tipps für dich, was gute Social-Media-Posts auszeichnet.
Gute Social-Media-Posts: Das solltest du wissen!
Aktuell nutzen schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen eine oder mehrere Social-Media-Plattformen (Stand 2020). Damit ist fast die Hälfte der Menschheit in irgendeiner Form miteinander über eine digitale Plattform vernetzt. Social Media ist ein mächtiges Werkzeug, um auf direktem Weg mit potenziellen Kund:innen zu interagieren, aber auch um die eigene Marke zu stärken und zu promoten.
- Facebook ist mit 2.853 Millionen Nutzer:innen noch immer der Social-Media-Primus, obwohl das Image der Plattform zuletzt stark gelitten hat.
- Auf dem zweiten Platz folgt die Video-Plattform YouTube (2.291 Millionen).
- Den dritten Platz belegt die Messenger-App WhatsApp (2.000 Millionen).
Auf dem vierten Rang liegt die Facebook-Tochter Instagram (1.386 Millionen), das Kurzvideo-Portal TikTok (732 Millionen) ist weltweit das siebtmeistgenutzte Netzwerk und Twitter (397 Millionen) liegt sogar nur abgeschlagen auf dem 16. Platz. Dazwischen befinden sich hierzulande weniger bekannte Marken wie: Weixin, QQ, Telegram, Snapchat und Reddit.
How to Social Media: Communities entscheiden über Erfolg und Misserfolg
Vorneweg: DAS Rezept für gute Social-Media-Posts existiert nicht. Orientierung bieten sicherlich einige wichtige Richtlinien, am Ende kann aber auch das genaue Gegenteil zu großem Erfolg führen. Denn obwohl eine Vielzahl von verschiedenen Plattformen mit teilweise sehr verschiedenen Ansätzen am Markt vertreten ist, eint sie jedoch alle eine Tatsache: Die verschiedenen Netzwerke bilden jeweils eigene Communities. Das bedeutet: Es gibt verschiedene Regeln, Codes und Prinzipien. Die Facebook-Community einer NGO unterscheidet sich von der Tik-Tok Community einer Fashion-Influencerin.
Diese Diskrepanz besteht aber auch innerhalb der unterschiedlichen Kanäle eines einzigen Unternehmens. Daher ist auf jeden Fall davon abzuraten, einen Inhalt in der gleichen Form über die eigenen Netzwerke in gleicher Form zu posten. Das wäre mit einer Musikband vergleichbar, die vor einem Konzert immer „Hallo Berlin!“ ruft, obwohl sie auch in Erfurt, Hamburg oder München auftritt.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 1 – Kenne deine Communities!
Um erfolgreiche Posts für Social Media zu veröffentlichen, sollten Social-Media-Manager:innen die jeweiligen Communities möglichst gut kennen. Erfolgs-Tipps sind hilfreich, in der Praxis aber mitunter zu generisch. Es gibt immer wieder viele Beispiele von Posts, die extrem hohe Reichweiten erzielen und dabei eigentlich alles missachten, was Expert:innen empfehlen. Das Kennenlernen der Communities erfolgt zumeist über einen wichtigen Faktor, der in der Schnelllebigkeit des Internets oftmals vernachlässigt wird: Zeit. Viele sehr gut laufende Accounts werden über lange Zeit von den gleichen Leuten betreut, die ein gutes Gespür entwickelt haben, welche Ansprache und welche Inhalte am besten geeignet sind.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 2 – jeder einzelne Kanal tickt anders
Neben den verschiedenen Communities, die Codes und Regeln beeinflussen, sind es auch die Netzwerke selbst, die jeweils anders funktionieren. Social Media ist in diesem Fall nur der Überbegriff für eine Vielzahl von Kanälen, die mitunter vollkommen unterschiedlich sind und verschiedenen Prinzipien folgen. Im besten Fall werden die jeweiligen Posts für jeden Kanal nicht nur formell (Bildgröße, Ansprache, Stil) angepasst, sondern auch inhaltlich. Stelle dir also die Frage: Welcher Inhalt passt zu welchem Netzwerk?
Das sogenannte Crossposting, einfach alles auf mehrere Accounts gleichzeitig zu verteilen, gilt übrigens als schlechter Stil und wird auf Dauer von den Communities abgestraft. Im allerbesten Fall sind mehrere Leute jeweils für verschiedene Kanäle verantwortlich. Aber das ist in der Praxis leider nur bei Marken mit sehr großen Kommunikationsteams möglich.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 3 – Content is King
Die einfachste und sicherste Möglichkeit, eine Community aufzubauen, ist es, mit eigenen Inhalten zu punkten. Gute Texte, Fotos, Videos, Podcasts, Grafiken oder andere Inhalte werden auf Dauer Fans und Follower finden, ganz unabhängig von der Qualität der Social-Media-Posts.
Die verwendeten Bilder sollten möglichst stark und aussagekräftig sein. Dabei verzichtest du idealerweise auf Stock-Bilder, (wenn es denn möglich ist).
Wichtig: Achte unbedingt darauf, die richtigen Bildmaße zu verwenden. Abgeschnittene Posts wirken peinlich und nicht sehr professionell.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 4 – weniger ist mehr
Der Schnelllebigkeit geschuldet, werden Texte auf Social Media nur noch selten wirklich gelesen. Daher muss jedes Wort und jedes Zeichen sitzen. Im Prinzip ist die Art des Textens sehr ähnlich mit dem Headline-Schreiben, wo ebenfalls Platz rar ist und dennoch eine knackige Botschaft verfasst werden muss.
Aktuelle Statistiken von Facebook und Instagram zeigen, dass Posts mit einem und maximal 50 Wörtern die höchste Interaktion erzielen. Daher ist weniger oft mehr.
Das Gleiche gilt für den Einsatz von Emojis und Hashtags und Tags. Allesamt sind wichtige Hilfsmittel, sollten jedoch sparsam eingesetzt werden. Posts mit einer Vielzahl von getaggten Personen oder einer Masse an Hashtags werden oftmals als Spam wahrgenommen und eher abgestraft.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 5 – Gesicht zeigen, anfassbar sein
Wie schon erwähnt trägt die Bildsprache zu einer hohen Interaktion bei. Es ist wichtig, Gesicht zu zeigen. Gerade in der Markenkommunikation sollten die Menschen im Vordergrund stehen. Das macht deine Brand greifbar und sympathisch. Auf der anderen Seite hilft die persönliche Darstellung bei einer möglichen Krisenkommunikation, wenn Argumente nur noch schwer Gehör finden. Im Post-Text sollten auch die Menschen und nicht die Marken im Vordergrund stehen.
„Wir von textbest haben einen Beitrag für euch verfasst“ hat eine ganz andere Wirkung als ein neutrales „textbest hat einen Beitrag verfasst“ – zumal ein solcher Satz ja strenggenommen falsch ist, aber trotzdem oftmals in dieser Form zu lesen ist.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 6 – Mobile first
Im Jahr 2021 sollte die Devise „Mobile first“ eigentlich selbstverständlich sein, doch in der Praxis werden Social-Media-Posts häufig am Computer verfasst und auch veröffentlicht. Das führt dazu, dass die Inhalte auf den Endgeräten anders dargestellt werden als gedacht. So werden Posts teilweise in der mobilen Darstellung abgeschnitten. In diesem Fall sollten Links und wichtige Informationen möglichst weit am Anfang des Posts platziert werden, um die Performance nicht zu schmälern. Dafür wiederum ist es wichtig zu wissen, wie die mobile Darstellung ausfällt.
Extra-Tipp: Das 9:16-Bildformat ist das aktuell beste Bildformat für alle Social-Media-Plattformen, die mobil genutzt werden, da dieses eine optimale Darstellung auf dem Handy mit sich bringt. Als Kompromiss hat sich das quadratische Format etabliert, weil es universell auf fast allen Netzwerken einsetzbar ist.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 7 – auf dem Laufenden bleiben
Trends und Challenges ändern sich mitunter recht schnell. Ich würde nicht unbedingt empfehlen, diesen Trends bedingungslos zu folgen. Aber als Social-Media-Manager solltest du wissen, was im Netz passiert. Auch kommt es immer wieder vor, dass sich Formate ändern oder neue Tools eingeführt werden. Um nichts zu verpassen, lohnt es sich, Blogs und Tech-News zu verfolgen, sodass du auf dem Laufenden bleibst.
Gute Social-Media-Posts: Tipp Nummer 8 – Netiquette wahren
In diesem Punkt mögen sich mitunter die Geister scheiden, aber ich bin ein großer Fan von Freundlichkeit im Internet. Das bedeutet, sich nicht über Leute lustig zu machen und niemanden zu provozieren und bloßzustellen. Auch bei zweifelhaften Anfragen und offensichtlichen Pöbeleien solltest du Haltung bewahren und auf keine Provokation eingehen. Zur Not gibt es immer noch die Option, unliebsame User:innen zu blocken.
Extra-Tipp: Unterschwelliger Humor ist für viele Menschen online nur sehr schwer zu verstehen. Daher würde ich Ironie oder Anspielungen in Social-Media-Posts nur empfehlen, wenn du deine Community sehr gut kennst und genau weißt, welche Anspielungen auch verstanden werden.