Du hast stundenlang oder gar tagelang für einen einzigen Artikel recherchiert, der dann nur auf deinem Unternehmensblog erscheint? Das spricht zwar für deine gute Arbeitsmoral. Aber Achtung: Gerade bei deiner Content-Strategie solltest du keine falsche Bescheidenheit zeigen! Stattdessen gilt es, deine Inhalte auf möglichst vielen unterschiedlichen Plattformen auszuspielen: cleveres Content-Recycling ist gefragt. Was hinter diesem Begriff steckt und wie du die Methode optimal für dich einsetzt, erfährst du in diesem Beitrag.
Deine Recherche ist Content-Recycling wert
Beim Content für Unternehmen sind die veröffentlichten Inhalte in der Regel nur die Spitze des Eisbergs. Der weitaus aufwendigere Teil bleibt deinen Leser:innen und Zuschauer:innen verborgen: Wenn du Inhalte umfassend recherchierst und so aufbereitest, dass deine Zielgruppe den größten Nutzen daraus zieht, erreichst du deine SEO-Ziele und machst einen echten Unterschied für die Rezipient:innen. Doch vielleicht hast du dir selbst schon mal die Frage gestellt: Geht da noch mehr? Die Antwort darauf lautet ganz klar: ja!
Um das meiste aus deiner Recherche herauszuholen, solltest du auf Content-Recycling setzen. Dabei handelt es sich um die Strategie, deine Inhalte für unterschiedliche Plattformen und Formate aufzubereiten und noch einmal auszuspielen. Das bringt viele Vorteile mit sich und sorgt dafür, dass dein Content die Wahrnehmung und Wertschätzung erfährt, die er verdient!
Gut zu wissen: Alternativ zum Begriff Content-Recycling ist diese Praxis auch als Content-Repurposing bekannt.
4 Vorteile von Content-Recycling
Vielleicht stellst du dir gerade noch die Frage: Wieso sollte ich Content-Recycling betreiben? Ein in den Suchergebnissen gut rankender Blogbeitrag ist doch der beste Lohn für meine Recherchearbeit. Doch unsere Erfahrung zeigt: Es geht immer besser. Der Weg zur perfekten Content-Strategie führt über recycelte Inhalte. Denn damit profitierst du von vier Vorteilen:
- Du verbesserst das Kosten-Nutzen-Verhältnis: Durch Content-Recycling holst du viel mehr aus deiner Recherche heraus. Denn das Wissen hast du dir ohnehin angeeignet. Jetzt kommt es nur noch darauf an, es effektiv breit zu streuen und dazu in unterschiedliche Formen zu gießen. Wenn eine Recherche zu drei verschiedenen Formaten führt (zum Beispiel Blogbeitrag, Reel und Whitepaper), nutzt du deine Zeit und dein Budget viel besser aus, als wenn du nur einen Blogbeitrag erstellst. Content-Recycling ist also ressourcenschonend.
- Du steigerst deine Reichweite: Mit unterschiedlichen Formaten sprichst du verschiedene Zielgruppen an. Wahrscheinlich folgen deinem Unternehmensaccount Menschen auf LinkedIn, die sich nicht regelmäßig deinen Blog durchlesen. Und vielleicht erreichst du mit einem Reel auf Instagram noch einmal neue Menschen, die dich und dein Unternehmen danach auf dem Schirm haben. Wenn du deinen Inhalt für diese Formate jeweils aufbereitest, verleihst du ihm jedenfalls eine besonders große Reichweite.
- Du profitierst von der Suchmaschinenoptimierung: Die Algorithmen von Google, LinkedIn, Instagram und Co. belohnen deine Beiträge, wenn du viele Querverweise einbaust. Wenn du also im Zuge des Content-Recyclings deine Inhalte auf unterschiedlichen Plattformen veröffentlichst und untereinander verlinkst, profitieren deine Formate davon.
- Du beweist nachdrücklich deine Expertise: Es lohnt sich, deine Inhalte parallel oder zeitversetzt auf verschiedenen Plattformen auszuspielen. Dadurch bleibt dein Unternehmen deiner Zielgruppe nämlich stets als themenführend im Gedächtnis. Deine Expertise kommunizierst du mit Content-Recycling besonders nachdrücklich und nachhaltig.
Gut zu wissen: Content-Recycling vs. Content-Republishing und Content-Remastering
Content-Recycling steht dafür, deine Inhalte auf mehreren Plattformen in unterschiedlichen Formen auszuspielen. Ähnlich, und doch entscheidend anders, funktionieren Content-Republishing und -Remastering. Beim Republishing werden schlicht und einfach alte Inhalte unverändert noch einmal veröffentlicht. Beim Content-Remastering wiederum publizierst du den Inhalt in einer aktualisierten Form erneut. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn du dein Produkt- oder Dienstleistungsportfolio erweiterst, es neue Gesetze oder Statistiken zu einem von dir behandelten Thema gibt oder sonstige Neuerungen für deine Branche zu verzeichnen sind. Übrigens: Auf diese und weitere Formen der Wiederverwendung von Inhalten gehen wir auch in unserem Magazinbeitrag „Content-Reuse x 5 – wie du mit wenig Content viel erreichst!“ ein.
Welche Inhalte eignen sich für Content-Recycling?
Auch wenn du Content-Recycling immer auf dem Schirm haben solltest, eignet es sich für bestimmte Inhalte besonders gut. Daher solltest du zunächst deine Blogartikel, Posts und anderen Formate analysieren. Content-Recycling lohnt sich zum Beispiel, wenn Inhalte besonders beliebt sind. Hat ein Blogartikel überdurchschnittlich viele Likes oder eine außergewöhnlich lange Verweildauer? Dann scheint dein Storytelling fesselnd und der Inhalt für deine Zielgruppe relevant zu sein. Überlege dir, ob du daraus eine Posting-Reihe für deinen Social-Media-Auftritt machst.
Du hast einen relevanten Beitrag zu einem Feiertag oder zu einem sonstigen herausstechenden Datum erstellt? Dann kannst du ihn ruhig unter den passenden Hashtags in verschiedene Formate gießen und unterschiedliche Plattformen bespielen. Dasselbe gilt für Evergreen-Content. Dieser ist meist nicht nur zu jeder Zeit, sondern auch in jeder Form interessant für deine Zielgruppe.
Gut zu wissen: Unter Evergreen-Content versteht man Inhalte, die dauerhaft relevant sind und immer wieder für Klicks und Views sorgen. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Magazinbeitrag „Evergreen Content: So erstellst du Content-Dauerbrenner!“
Welche Formen von Content-Recycling gibt es?
Unserer Erfahrung nach haben sich einige Formen von Content-Recycling besonders bewährt. Sie lassen sich in drei Kategorien unterteilen: 1. Die Aufteilung, 2. die Übertragung und 3. die Bündelung von Inhalt.
- Inhalt aufteilen: Wenn du Content recycelst, muss das nicht in einem Stück passieren. Du kannst beispielsweise die Inhalte eines Blogartikels mit mehreren Absätzen auf eine Anzahl an Social-Media-Posts aufteilen. In diesen Posts veröffentlichst du die einzelnen Aspekte des Themas in einer Kurzform, die sich besser für das Leseverhalten deiner Zielgruppe auf dieser Plattform eignet.
- Inhalt übertragen: Du kannst im Zuge des Content-Recyclings Inhalte auch eins zu eins übertragen. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn du einen Blogbeitrag vertonst, um ihn als Audiodatei hochzuladen.
- Inhalt bündeln: Und natürlich kannst du auch in die entgegengesetzte Richtung arbeiten. Vielleicht hast du ein paar Posts entwickelt, die auf LinkedIn großen Anklang finden? Dann kann es sich lohnen, aus diesen Posts einen langen Blogbeitrag oder ein Podcast-Format zu erstellen. Damit erreichst du Menschen, die dir bislang nicht auf Social Media folgen oder die deine Posts im schnellen Online-Alltag übersehen haben.
Wie funktioniert Content-Recycling genau? 3 wichtige Schritte
Falls du Content-Recycling umsetzen möchtest, solltest du es bei all deinen Content-Marketing-Maßnahmen mitdenken. So erkennst du leicht die Schnittstellen, an denen du ansetzen kannst. Außerdem bieten dir die folgenden drei Schritte Orientierung:
- Erstelle ein Konzept: Zunächst solltest du dir ein Ziel setzen – zum Beispiel eine hohe Engagement-Rate. Dann solltest du die passenden Keywords oder Hashtags ermitteln, die in deinem recycelten Content nicht fehlen dürfen.
- Definiere deine Zielgruppe: Sprichst du deine Zielgruppe auf Social Media anders an als auf deinem Blog? Dann solltest du das beim Recycling nicht aus den Augen verlieren und entsprechende Anpassungen vornehmen, damit dein Content wirklich effektiv wirken kann.
- Finde passende Formate und setze sie um: Nachdem du so vorgearbeitet hast, musst du nur noch die passenden Formate finden und deinen Inhalt dementsprechend aufbereiten. So erreichst du wirklich alle Menschen, die für dich als Kund:innen interessant sind.
Zielgruppe erweitern durch Barrierefreiheit
In Deutschland leben laut aktuellen Zahlen 3,5 Millionen Menschen mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS), 558.725 Sehbehinderte und Blinde sowie 302.510 Schwerhörige und Gehörlose. Wenn du dafür sorgen möchtest, dass mehr Menschen von deinen Inhalten profitieren, solltest du deine Website barrierefrei gestalten. Du möchtest wissen, wie das geht? Dann lies dir unseren Magazinbeitrag mit 7 Tipps zur Barrierefreiheit in Online-Shops durch oder informiere dich darüber, wie du deine Website fit für das neue Barrierefreiheitsstärkungsgesetz machst.
Content-Recycling: Lass dein Schiff auf fremden Kanälen fahren
Ein entscheidender Aspekt des Content-Recyclings ist, dass du deine Inhalte auch auf fremden Plattformen wiederverwenden kannst. Hast du einen aufwendig recherchierten Artikel verfasst, der bisher nur auf deinem Unternehmensblog erschienen ist? Dann ist der Text vielleicht auch etwas für ein Fachmagazin in deiner Branche. Überlege dir, ob du den Text als Gastbeitrag platzieren möchtest. Dann musst du nur darauf achten, ihn umzuformulieren, um nicht wegen Duplicate Content Ranking-Einbußen hinnehmen zu müssen. Bei dieser Gelegenheit kannst du wertvolle externe Verlinkungen auf deine Website einbauen und so stark profitieren.
Content-Recycling: Leicht umgesetzt und strategisch wertvoll
Content-Recycling bietet dir zahlreiche Vorteile. Du kannst damit deine Reichweite vergrößern und dabei deine Ressourcen schonen. Klingt gut? Dann solltest du Content-Recycling unbedingt in deine Content-Marketing-Strategie einbauen. So arbeitest du effizienter und effektiver und nutzt die Möglichkeiten deines Online-Contents optimal aus