Die Macher von OnpageDoc sind äußerst umtriebig – Grund genug, sich das kostenlose WDF*IDF-Tool, das W-Fragen- und das Backlink-Tool des Programmierteams einmal näher anzuschauen.
Als Zahlenjongleur bei textbest in Sachen Content-Controlling und für die unterschiedlichsten Analysen, bin ich natürlich immer auf der Suche nach geeigneten Software-Lösungen und Tools. Vor einiger Zeit hatte ich bereits ausführlich die damalige Version des Blog-Artikel zum OnpageDoc getestet und war von der Usability und der klaren Struktur begeistert. Auch wenn ich in unserem Agentur-Alltag auf eine andere Software-Lösung setze, habe ich die weitere Entwicklung bei OnpageDoc verfolgt. Nun habe ich die Zeit gefunden, mich mit drei Gratis-Tools auseinanderzusetzen. Es handelt sich dabei um
- das WDF*IDF-Tool
- das W-Fragen-Tool
- das Backlink-Tool
WDF*IDF schon lange nicht mehr WTF?!
Bei der Texterstellung für Webseiten setzen viele auf WDF*IDF – wobei auch immer noch nicht wenige die Textbastelei unter Berücksichtigung der Termhäufigkeit als faulen Zauber ansehen. Die große leidenschaftliche Debatte pro oder contra WDF*IDF ist jedoch vorbei. Auf den Punkt gebracht hat es Karl Kratz in einem lesenswerten Artikel und auch das Best-Practice-Beispiel von Ronny Marx auf dem Blog von OnpageDoc bietet einen schönen Einblick. Mit Blick auf unseren Agenturalltag lässt sich durchaus ein ausgeglichenes Verhältnis von WDF*IDF und „konventioneller“ Texterstellung ausmachen. Die Textoptimierung auf Relevanz macht vor dem Hintergrund der gebetsmühlenartig von Google ausgegeben Qualitätsanforderungen in Bezug auf relevanten Content durchaus Sinn. Klar ist aber auch, dass sich projekt- und keywordabhängig entweder WDF*IDF oder eben andere Strategien eher empfehlen. Ein gutes Tool für WDF*IDF sollte unkompliziert zu bedienen sowie leicht verständlich sein. Und neben der reinen Analyse der Toptreffer bei Google zu einem Keyword auch noch einen brauchbaren Texteditor bieten.
Das WDF*IDF-Tool des Programmierteams vom OnpageDoc rangiert für das Keyword „WDF*IDF“ bei Google schon auf Position 2. Als erstes fällt auf, das das Layout wie bei OnpageDoc selbst sehr gelungen und ansprechend ist. Und es ist leicht zu erkennen, dass es sich um ein Angebot der OnpageDoc-Macher handelt. Ich persönlich finde das grundsätzlich nicht schlimm und die „Werbeeinblendung“ während der Analyse ist auch nicht nervig.
Was lässt sich mit dem WDF*IDF-Tool machen?
Das Tool bietet die WDF*IDF-Analyse und einen WDF*IDF-Textassistenten. Wichtig ist: Pro Stunde ist das Tool gegenwärtig auf insgesamt 360 Abfragen begrenzt. Aber das Kontingent reicht gegenwärtig locker aus und ist – so denke ich mal – darauf zurückzuführen, dass das Tool gratis angeboten wird.
Termgewichtung für das Hauptkeyword analysieren
Ein grundsätzliches Hindernis in unserem Keyword-Alltag ist, dass Google für seinen Algorithmus keine Gebrauchsanleitung veröffentlicht. Soll heißen: Wenn ich einen Text auf ein Keyword, mehrere Keywords oder den semantischen Kontext optimiere, kann das heißen, dass die Seite gut rankt – muss es aber nicht. Zu vielschichtig und umfangreich sind die Rankingfaktoren. Ein kurzes Beispiel:
Das Keyword „Gabelstapler Berlin“ zeigt auf den vordersten Positionen Webseiten, auf denen kaum Text vorkommt. Laut Keyword-Planer gibt es dazu 50 Suchanfragen bei hohem Wettbewerb. Theoretisch zumindest könnte es sich da lohnen, die Ergebnisse der WDF*IDF-Analyse zu übernehmen – wobei da zu berücksichtigen wäre, dass die Ergebnisse eben ohne große Textbasis ermittelt worden sind. Vermutlich gilt in solchen Fällen: Trial and Error. Und womöglich führt ein optimaler Text zu einer Top-Platzierung – oder eben auch nicht.
Die Darstellung ist übersichtlich und zeigt auf einen Blick, welche Terme zum Keyword auf den Webseiten der Top-20-Platzierungen bei Google am häufigsten verwendet werden.
Die dazugehörige Tabelle kann auf den ersten Blick verwirren. Doch dank der kurzen Erklärungen, die per Mouseover bei den kleinen Fragezeichen erscheinen, erschließen sich die Zahlen relativ schnell. Automatisch ist die Tabelle nach WDF*IDFMax gefiltert – also nach der absoluten Häufigkeit des Vorkommens des Begriffs auf den analysierten Seiten. Interessant ist, dass anscheinend das Wort Gabelstapler nur auf 12 Webseiten der Top-Rankings bei Google überhaupt vorkommt. Zusammen mit der durchschnittlichen Wortfrequenz wird schnell deutlich, welche Begriffe unbedingt in den zu erstellenden Text aufgenommen werden sollten – in diesem Fall „Stapler“ und „Lagertechnik“. Lohnenswert könnte sein, im Vorfeld mit ganz unterschiedlichen Keyword-Kombinationen zu spielen, um ein Gefühl für die Daten zu bekommen. Beispielsweise ergibt sich für das Ratgeber-Keyword „Wickelkommode selber bauen“ schon ein ganz anderes Bild.
Die Wettbewerber-Analyse auf dem nächsten Reiter zeigt sämtliche Webseiten, die mit dem Keyword auf den vordersten Positionen bei Google ranken. Zur besseren Übersichtlichkeit lassen sich die Ergebnisse unkompliziert ein- und ausblenden. Direkt darunter sind die Links aufgeführt, über die sich mit einem Klick die jeweiligen Webseiten besuchen lassen.
Textassistenz-Editor
Das WDF*IDF-Tool hat einen Textassistenz-Editor und ist meiner Meinung nach wieder ein Hit in Sachen Übersichtlichkeit.
Ich hab spaßeshalber zum Keyword „Gabelstapler“ den Text von Wikipedia in den Editor kopiert. Und der Editor zeigt daraufhin, welche Terme häufiger und welche weniger oft verwendet werden sollten. Auch der Hinweis, welche Worte im Text noch fehlen, ist sehr schön gelöst. Wobei sich natürlich der Wikipedia-Artikel deutlich von allen anderen Top-Rankings unterscheidet, bei denen es sich um Webseiten von Unternehmen handelt, die Gabelstapler herstellen, verkaufen oder vertreiben – und das nahezu ohne allzu nennenswerte Textbasis.
Fazit zum WDF*IDF-Tool
Rein optisch und vom Handling gefällt mir das WDF*IDF-Tool sehr gut. Die Bedienung ist einfach und dem Laien werden viele Hinweise und Tipps mit auf den Weg gegeben. Inwieweit sich das Tool für die Keyword- und Textoptimierung eignet, kann ich bisher noch nicht beurteilen, da wir noch keine alleinige WDF*IDF-Optimierung gemacht haben, sondern diese bei unseren Texten stets mit anderen SEO-Maßnahmen zusammenfällt. Daher können wir bei WDF*IDF nicht auf valide Daten zurückgreifen. Mich würde interessieren, wer welche Erfahrung in Sachen WDF*IDF für welche Keyword-Kategorien gemacht hat und wie das persönliche Fazit dazu ausfällt.
W-Fragen-Tool für höhere Relevanz des Contents
Bei Text-Content sind viele Entwicklungen in den letzten Monaten zu beobachten gewesen. Längere Texte, WDF*IDF und auch die bessere Nutzerführung durch W-Fragen sind auf dem Vormarsch. Das W-Fragen-Tool löst dabei endlich das langwierige Probieren von Google Suggest (jedenfalls bei mir; gut möglich, dass dafür bereits andere Online-Angebote existieren, die an mir vorbei gegangen sind). Und es bietet auf einen Blick und sekundenschnell zahlreiche passende W-Fragen zu einem Keyword.
Mit einem Klick auf die lila Lupe gelangt man zur Google-Suche zur jeweiligen W-Frage. Und somit lassen sich unkompliziert die Top-Rankings zur Frage anschauen und bewerten, um auf dieser Grundlage die beste Frage auszuwählen. Auch ein CSV-Export der Daten ist möglich. And that‘s it.
Fazit zum W-Fragen-Tool
Das Tool ist übersichtlich und die Tipps und Tricks für Texter sind ein hilfreicher Zusatz. Insgesamt denke ich, dass sich mit dem Tool unkompliziert W-Fragen recherchieren lassen. Und dabei ist es kostenlos und hilft, sich auch in Themen einzufinden, die nicht unbedingt ein eigenes Steckenpferd sind. Der Nutzen der W-Fragen ist klar: Einerseits lassen sich so längere Keywordphrasen für die Optimierung berücksichtigen und andererseits werden die Suchenden mit ihrem Informationsbedürfnis dort abgeholt, wo sie sich befinden.
Zwei kleine Dinge würde ich mir noch wünschen: Vielleicht ließe sich mittelfristig zu den jeweiligen Fragen das Suchvolumen und der Wettbewerb als Mouseover integrieren. Dann könnte man den Keyword-Planer-Schritt weglassen und noch ein wenig mehr Zeit sparen. Diesbezüglich habe ich kurz bei den Verantwortlichen nachgefragt und das Feature ist bereits in der Planung. Intuitiv kam mir persönlich beim Rumprobieren die Frage, ob es nicht hilfreich wäre, zum jeweiligen Keyword, das eingegeben wird, einen Button zum WDF*IDF-Tool zu haben. Denn auf diese Weise könnten WDF*IDF und W-Fragen im Sinne der Texterstellung optimal miteinander verbunden werden.
Backlink-Checker in der Beta-Version
Linkbuilding ist ein Thema für sich und es ist in jedem Fall empfehlenswert, sich nicht blind in den Linkaufbau zu stürzen. Einen schönen Artikel dazu gibt es bei t3n. Das Backlink-Tool der OnpageDoc-Macher bietet auch kostenlos und ohne jedwede Anmeldung einen Backlink-Checker für Linkquellen einer Webseite, einen Ankertext-Checker und das Easylink-Tool, um relevante Quellen für Links zu finden. Wie beim WDF*IDF-Tool ist das Backlink-Tool auf 200 Anfragen pro Stunde begrenzt. Laut Angaben sind 500 Backlinks einer Webseite inbegriffen, was für kleine und mittlere Projekte durchaus ausreichend ist. Sehr schön finde ich auch hier wieder die Übersichtlichkeit und die Tatsache, dass direkt auf der Startseite sowie auch auf den einzelnen Seiten der Tools zahlreiche hilfreiche Informationen vorhanden sind.
Die Analyse wird übersichtlich ausgegeben – samt Ankertext, Ahrefs-Rank, der Linkart und der Eigenschaft, ob es sich um einen Nofollow- oder Dofollow-Link handelt.
Für den Überblick der eigenen Seite und Informationen zu Mitbewerbern ist dies klasse gelöst. Die Daten lassen sich vergleichen und daraus können mögliche Handlungsoptionen abgelesen werden – wobei auch da Backlinks und sämtliche anderen Onpage- und Ranking-Faktoren „ganzheitlich“ (so doof das auch klingen mag) betrachtet werden sollten, ehe man sich blind in den Linkaufbau stürzt.
Ankertexte checken
Auch beim Ankertext-Checker gibt es viele hilfreiche Hinweise und die unkomplizierte Bedienung überzeugt.
Die Darstellung der Ankertext-Analyse bietet einen kurzen Überblick der Top-Ankertexte und über das Verhältnis der Dofollow- und Nofollow-Links. Ganz unten auf der Seite finden sich hilfreiche Links zum Thema Ankertexte.
Easy-Link-Tool für natürliches Linkbuilding
Zum Zeitpunkt meines Tests war das Easy-Link-Tool leider in der Überarbeitung. Wenn es online ist, schaue ich es mir an und werde den betreffenden Abschnitt hier vervollständigen. Laut den Tool-Programmierer wird an einer handhabbaren Lösung gewerkelt.
Was auch bei diesem Bereich wieder toll ist, sind die kurzen SEO-Tipps zum natürlichen Linkbuilding.
Fazit zum Backlink-Tool
Das Backlink-Tool bietet alles für einen guten Überblick. Die Darstellung ist klar und übersichtlich und ich persönlich vermisse auch keine weiteren Features wie die Report-Erstellung oder Export-Funktionen.
Gesamtfazit
Die Tools des Programmierer-Teams, das auch für den OnpageDoc verantwortlich zeichnet, bieten das, was sie sollen: Einen guten Überblick zum jeweiligen Thema, nützliche Informationen und ein aufgeräumtes Layout. Ich denke, für Laien und die Betreiber einzelner Webseiten sind die Tools eine tolle Hilfestellung. Und da die Verbindung zum OnpageDoc marketingtechnisch dezent eingesetzt wird, kann sich jeder selbst entscheiden, die weiteren Angebote und Möglichkeiten in Sachen Onpage-Optimierung oder SEO-Beratung selbst zu entdecken. Für die tägliche Arbeit sind die Tools auf jeden Fall gut einsetzbar und kommen für den ausgedehnten Praxistest in meine Lesezeichenliste.