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Wie verändert sich die SEO-Landschaft und welche SEO-Trends sind für 2020 maßgeblich? Wir fragen Sven Deutschländer, Geschäftsführer von SEO Profi Berlin.

Welche SEO-Trends sind 2020 wesentlich? SEO-Profi Sven Deutschländer spricht mit uns über das Google-Update BERT, Voice-Search und vieles mehr.

Sven Deutschländer von SEO Profi Berlin im Gespräch über die SEO-Trends 2020.

Sven, du bist einer der führenden SEO-Experten in Deutschland und befasst dich schon sehr lange mit der Materie. Bevor wir über neue Entwicklungen in der SEO-Welt sprechen: Welche Dinge ändern sich nie?

Es gibt einige Aspekte, die wir in SEO schon immer beachtet haben und auch weiterhin berücksichtigen müssen. Seit jeher steht bei SEO die Frage im Zentrum, welches Bedürfnis der Nutzer der Suchmaschine hat und wie wir diesem entsprechen können. Daneben gehören eine grundlegende technische SEO, die Optimierung der Metadaten und eine hohe Nutzerfreundlichkeit zu den absoluten Basics, die sicher noch lange Zeit Bestand haben werden.

Welche SEO Themen stehen 2020 auf dem Programm?

Worin liegen in deinen Augen die größten Veränderungen, die SEO in den letzten zwei, drei Jahren durchlaufen hat?

Google kann sehr viel genauer differenzieren als früher. Es geht nicht mehr bloß um die singuläre Suchanfrage, sondern darum, was für ein Mensch der Nutzer ist, welche Interessen er hat, wie das Wetter ist, welche Tageszeit ist. Personalisierte sowie situative Parameter spielen bei der Auswertung der Suchanfragen eine zunehmend wichtige Rolle. Es macht einen Unterschied, ob ich morgens um 7:30 Uhr von Köpenick aus nach einem asiatischen Restaurant in Prenzlauer Berg suche oder ob ich um 18:15 Uhr hungrig auf dem Kollwitzplatz stehe. Die Suchanfrage mag dieselbe sein, aber die Intention dahinter ist eine andere. Und diesen Unterschied kann Google heute erkennen.

Welche Bedeutung hat das Google-Update BERT für diese Entwicklung, das Ende letzten Jahres in aller Munde war?

Genaugenommen handelt es sich bei BERT nicht um ein Update im klassischen Sinne. BERT bedeutet vielmehr die Integration der letzten Stufe einer neuen Technologie, oder anders gesagt: des Ergebnisses von maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz. Die Suchmaschine lernt, immer genauer zu erfassen, was der Nutzer wirklich will. Beispielsweise kann sie seit BERT die Bedeutung von Präpositionen besser verstehen und dadurch treffendere Suchergebnisse liefern. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob ich mich über ein „Visum von USA nach Brasilien“ oder über ein „Visum nach USA von Brasilien“ informieren möchte.

Was müssen Website-Betreiber im Jahr 2020 wissen, wenn sie ein gutes Google-Ranking erzielen wollen?

Google richtet heute einen starken Fokus auf die Frage, welcher Anbieter die nötige Expertise und Autorität mitbringt, um vertrauenswürdig zu sein. Man spricht daher auch von E-A-T: Expertise, Authority, Trust. Es reicht heute nicht mehr aus, ein Versprechen zu geben. Anbieter müssen auf ihrer Website beweisen, dass sie die entsprechende Expertise tatsächlich mitbringen. Das kann durch die Einbindung von Success-Storys, positiven Bewertungen und Kundenstimmen, Mitgliedschaften in Fachverbänden, Zertifizierungen und Ähnlichem erfolgen. Suchmaschinen beziehen diesen „Social Proof“ inzwischen stark ein, wenn es darum geht, Anbieter zu vergleichen und unter den vorderen Ergebnissen anzuzeigen.

Aus deiner Sicht: Welche SEO-Trends spielen 2020 eine zentrale Rolle?

Im Kern würde ich hier drei Punkte nennen. Erstens: die Nutzerzentrierung. Diese wird zwar schon seit Jahren proklamiert, guckt man sich jedoch im Netz um, ist sie auf vielen Websites tatsächlich noch gar nicht zu erleben. Wir müssen 2020 endlich ernsthaft damit anfangen, aus dem Blickwinkel des Nutzers zu kommunizieren. Zweitens: das bereits erwähnte Thema E-A-T. Anbieter sollten sich darauf konzentrieren, eine positive Marke auf- oder auszubauen, die für die eigene Expertise steht und der die Zielgruppe Vertrauen entgegenbringt. Drittens: strukturierte Daten. Websites sollten so programmiert werden, dass alle relevanten Informationen aus dem Quellcode ausgelesen und dargestellt werden können, sodass sie von Google beispielsweise für Rich-Snippets verwendet werden können. Zwischen den normalen Suchergebnissen erscheinen dann zusätzliche Kästen und Reiter, in denen Veranstaltungen, FAQ, Produkt-Informationen und Bewertungen direkt zu sehen sind.

Wie wirkt sich die zunehmende Nutzung von Voice-Search-Assistenten wie Siri und Alexa auf SEO aus?

Voice-Assistenten verändern natürlich die Art und Weise, wie eine Suchanfrage gestellt wird, da man hier in ganzen Sätzen spricht. Allerdings werden die Assistenten gar nicht so sehr für die intensive Suche im Web herangezogen, wie man denkt. Sie dienen heute vor allem der Steuerung von Smart Homes oder werden für simple Fragen genutzt. Doch selbst bei einer tiefergehenden Recherche werden die passenden Antworten bereits jetzt ausgespielt – ohne dass eine zusätzliche Optimierung für Voice-Search erfolgt ist. Meiner Meinung nach haben die meisten Anbieter im Jahr 2020 noch ganz andere SEO-Hausaufgaben zu bewältigen, als sich über die Optimierung für eine potenzielle Voice-Search Gedanken zu machen.

Zum Abschluss: Welchen SEO-Tipp würdest du Website-Betreibern und Textern für 2020 mit auf den Weg geben?

SEO, die nicht nutzerorientiert ist, ist die Bezeichnung SEO nicht wert. Denke daher immer vom Nutzer aus: Was will dieser wirklich erfahren, wenn er die Suchanfrage stellt? Anders ausgedrückt: Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Für die Grundlagen zum Thema „Redaktionelles SEO“ und Ranking bieten wir übrigens einen Onlinekurs an.

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