Du schreibst genialen Content, doch um das Thema Suchmaschinenoptimierung hast du bisher einen großen Bogen gemacht? Dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Sich eine schöne Schreibe anzueignen und gekonnt zu formulieren sind auf jahrelange Arbeit, ein gutes Sprachgefühl und Talent zurückzuführen. Wie du Google-Algorithmen genauso überzeugst wie deine Leser*innen, kannst du dagegen schnell lernen. Was im Bereich SEO für Redakteur*innen aktuell wichtig ist, liest du komprimiert in diesem Artikel – los geht’s!
Suchmaschinenoptimiert schreiben – schnell, viel, billig?
Heute gehen Content-Marketing und SEO Hand in Hand. Die Google-Algorithmen sind mittlerweile so gut auf das Leserbedürfnis ausgerichtet, dass suchmaschinenoptimierte Texte nicht mehr als solche zu erkennen sein müssen. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang: Es gibt nicht viele Redakteur*innen, die eine Top-Schreibe mit fundiertem SEO-Know-how verbinden. Wenn du dein Portfolio entsprechend aufstellst, hast du ein starkes Verkaufsargument auf deiner Seite, versprochen!
Webtexte schreiben, die gelesen werden
Das Internet hat das Lesen verändert. Aufgrund der Masse an verfügbaren Inhalten bewegen sich die Nutzer „springend“ durch das Web. Sie entscheiden innerhalb weniger Sekunden, ob sie auf einer Seite bleiben oder der Inhalt doch nicht relevant ist. Das Verhalten der User auf einer Seite – etwa die Verweildauer und die Absprungrate – sind inzwischen wichtige Rankingkriterien. Denn Google hat es sich zum Ziel gesetzt, den Nutzer*innen möglichst bedeutsame Inhalte zu präsentieren. Seiten mit einer hohen durchschnittlichen Verweildauer werden von dem Algorithmus für relevanter erachtet als Seiten, bei denen ein großer Teil der User direkt wieder wegklickt.
Was bedeutet das also für die Texterstellung?
- Leser*innen entscheiden innerhalb von wenigen Sekunden, ob der Artikel für sie von Bedeutung ist – der konkrete Nutzen des Weiterlesens muss innerhalb von zwei bis drei Sekunden erkennbar sein.
- Ist dies gelungen, überfliegen die Leser*innen den Text in den meisten Fällen zumindest.
- Nun kommt es auf eine leserfreundliche Strukturierung des Artikels an: Zwischenüberschriften, Absätze, Aufzählungen, Infoboxen und Co. erleichtern das schnelle Erfassen.
- Lässt sich der Text gut scannen, ist die Chance am größten, dass die Nutzer*innen den Text intensiver lesen.
SEO für Redakteure: die Suchintention
Seit 2018 ist die sogenannte Content Depth, also die Tiefe der Inhalte, noch entscheidender. Oberflächliche Beiträge werden von Google schlechter gerankt, Vollständigkeit in den Inhalten wird belohnt. Aber was bedeutet Vollständigkeit? Das hängt von der Suchintention des Users ab. Jemand, der „Damenschuhe online kaufen” googelt, erwartet in der Regel einen Onlineshop mit Kategoriebeschreibung und Produkten. Googelt der- oder diejenige „Reiseapotheke packen”, liegt die Erwartung womöglich bei einem Ratgeberartikel und einer Checkliste für die Reiseapotheke – der User möchte konkret eine Info dazu erhalten, was eingepackt werden muss.
Welche Kategorien von Keywords gibt es in Bezug auf die Suchintention?
- Transaktionale Keywords (Do-Keywords): Hier möchten Nutzer*innen etwas „tun“, in der Regel kaufen, bestellen, anfragen.
- Informationale Keywords (Know-Keywords): Dabei steht Wissensdurst im Vordergrund. Die User möchten eine Antwort auf eine Frage bekommen.
- Navigationale Keywords (Go-Keyword): Hier suchen User etwas bestimmtes und navigieren von Google direkt dorthin, beispielsweise zu einer Marke.
Keyword-Set festlegen
Google hat den Anspruch, das beste Ergebnis für die Suchanfrage des Users zu bieten. Dein Hauptkeyword sollte also der Suchbegriff sein, der vom User in die Suchmaschine eingegeben wird. Weitere relevante Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Hauptkeyword stehen und ebenfalls in die Suche einfließen können, nutzt du als Nebenkeywords. Das können Variationen des Hauptkeywords sein, etwa der Plural oder weitere themenverwandte Begriffe.
Kurzanleitung: Keyword-Recherche
- Jetzt bist du gefragt: Du hast ein Thema vor Augen oder von deinem Auftraggeber bekommen. Welche Begriffe könnte jemand in die Suchmaschine eingeben, um dann auf deinem Artikel zu landen? Wofür soll dein Beitrag eine Lösung bieten? Deine ersten Ideen validierst du in Schritt 2.
- Mithilfe des Keyword-Planners von Google oder anderen kostenlosen Tools kannst du recherchieren, wie häufig deine Keyword-Einfälle durchschnittlich gegoogelt werden und wie hoch der Wettbewerb um diese Keywords ist. Außerdem kannst du dir Keyword-Ideen anzeigen lassen.
- Entscheide dich für das Keyword oder. die Begriffskombination, die dein Thema am besten abbildet und sich natürlich in deinen Beitrag integrieren lässt. Wichtig: Je konkreter das Keyword, desto höher die Rankingchancen.
- Wähle weitere Nebenkeywords aus, die dein Thema flankieren oder vertiefen.
Überblick: Keywords in den Text integrieren
Wo und vor allem wie häufig sollen aber nun die Keywords in deinen Text? Die gute Nachricht: Mittlerweile kommt es auf die Keyword-Dichte nicht mehr an. Vielmehr ist eine natürliche, dem Sprachgebrauch entsprechende Keyword-Integration der Schlüssel zum Erfolg. An folgenden Grundregeln kannst du dich orientieren:
- Verwende das Hauptkeyword nach Möglichkeit in den Meta-Daten, der Hauptüberschrift (h1), mindestens einer Zwischenüberschrift (h2), einmal zu Beginn und einmal zum Ende eines Textes, und streue es ansonsten.
- Integriere die Nebenkeywords im Text an passenden Stellen und in Zwischenüberschriften, um Subthemen zu behandeln.
Vor allem wenn du zusammengesetzte Keywords (Longtail Keywords) verwendest, ist die natürliche Integration eine Herausforderung. Diese drei SEO-Tipps für Redakteur*innen sind deshalb goldwert:
- Interpunktion: Satzzeichen zwischen Longtail Keywords verändern die Suchergebnisse grundsätzlich nicht.
- Präpositionen und Füllwörter: Eine korrekte Schreibweise ist einer Keyword-Aneinanderreihung vorzuziehen. Beispiel für Suchanfrage „Biergarten Berlin“: „Biergarten in Berlin finden“ statt „Biergarten Berlin finden“.
- Variationen & Synonyme: Im Hinblick auf die Semantik des Textes werden Variationen des Keywords (unter anderem Plural) von Google erkannt und positiv bewertet. Google ist zudem in der Lage, Synonyme zu erkennen. Auch diese werden im Zuge der semantischen Suche für positiv erachtet.
Suchmaschinenoptimierte Texte brauchen Meta-Daten
Meta-Daten sind für Nutzer*innen und Suchmaschine wichtig. Sie fassen den Inhalt der Seite zusammen. Unter der URL wird zunächst der Title und darunter die Description aufgeführt:
URL: Achte auf eine sprechende URL, die den Inhalt der Seite thematisiert.
Title: Der Seitentitel erscheint in der Titelleiste jedes Browsers und auch in den Suchergebnissen. Der Title hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Ranking. Er sollte ca. 50-60 Zeichen inklusive Leerzeichen umfassen und dein Hauptkeyword enthalten.
Description: Die Description sollte den Klick auf das Suchergebnis für den User attraktiv machen und das Hauptkeyword enthalten. Damit keine Abkürzung durch […] erfolgt, darf die Meta-Description eine Maximallänge von 145 Zeichen inklusive Leerzeichen nicht überschreiten.
Tipp: Die Anzahl an verwendbaren Zeichen variiert, denn eigentlich werden die Pixel zugrunde gelegt. Am besten checkst du deine Meta-Daten kurz mit einem kostenlosen Snippet-Optimizer, zum Beispiel: