Auch dieses Jahr präsentierte sich die Frankfurter Buchmesse wieder eindrucksvoll auf dem weitläufigen Messegelände und brachte von Verlagen über Händler bis hin zu Autoren und Lesern alle Buchbegeisterten zusammen. Eines der Kernthemen: die Digitalisierung.
Wer sich die Ausstellungshallen und Stände eingehend anschauen wollte, musste wie immer Zeit und vor allem Geduld mitbringen. Doch eines zeigte der riesige Besucherandrang am Wochenende: Die Buchbranche ist weder tot, noch dem Untergang geweiht. Sie befindet sich im Wandel und etabliert Stück für Stück Wege, die die modernen, digitalen Aspekte mit dem klassischen Leseerlebnis verbinden. Mit THE ARTS+, einem neuen, eintägigen Ausstellungs- und Konferenzformat, wurden beispielsweise innovative Ansätze für die Kultur- und Kreativbranche vorgestellt. Und auch das Veranstaltungsprogramm war voll von neuen Ideen und Diskussionen über die Zukunft der Buchbranche.
Weiter geht’s in Sachen Digitalisierung
Die Digitalisierung war auch bei der Frankfurter Buchmesse ein zentrales Thema: Vom digitalen Publizieren und Self-Publishing bis zum Social-Media-Einsatz im Buchmarketing gab es wie im Frühjahr auf der Leipziger Buchmesse eine große Bandbreite an zukunftsweisenden Veranstaltungen: Neue Wege im digitalen Vertrieb, in der Markenbildung und im Marketing werden ausgelotet und langsam bilden sich Vorbilder und Experten für den digitalen Erfolg in der Buchbranche heraus. Der diesjährige Digitaltreffpunkt auf der Buchmesse – vertreten waren unter anderem die E-Book-Verlage Mikrotext und CulturBooks – zeigt, dass das Thema in der Branche zwar gemächlich, doch stetig ankommt. Content-Marketing ist aber nicht nur für die E-Book-Verlage wichtig, auch die großen Häuser haben die Relevanz erkannt. So veröffentlichte Suhrkamp Anfang des Jahres die „Städtebeschimpfungen“ Thomas Bernhards als Google Map, und schon im Jahr 2012 promotete der angelsächsische Verlag Vintage den Roman „The Night Circus“ mit einem Online-Game. Obwohl die Verlage somit erste – und sehr unterhaltsame – Schritte Richtung Content-Marketing unternehmen, unterschätzt die Branche das Potenzial dieser Marketingform noch.
Buchbranche 4.0 – wie sieht es für den Nachwuchs aus?
Für den Nachwuchs der Buchbranche gab es ebenfalls einige spannende Veranstaltungen. Dabei stellte sich vor allem die Frage, welche Berufsbilder sich im digitalen Buchverlag neu ergeben. Die Experten waren sich weitestgehend einig, dass ein Umdenken wichtiger ist denn je. Denn wo sich die Ansprüche der Nachwuchstalente an den Job verändern und die klassischen Ausbildungsberufe um immer mehr digitale Aspekte ergänzt werden, sollten auch die Personaler in Verlagen und Buchhandlungen umdenken. Es müssen beispielsweise Erwartungen hinterfragt und stetig angepasst werden, um die Branche mit neuen, kreativen Köpfen voranzubringen. Einen Teil der Young Talents schickten wieder die Jungen Verlagsmenschen als Messereporter zur Buchmesse. Wie der Nachwuchs die Veranstaltungen erlebte und was dort sonst noch mitgenommen werden konnte, lässt sich u. A. im Blog des Vereins nachlesen.
Der Gastpavillon von Flandern und der Niederlande
Wirklich beeindruckend zeigte sich zudem der Gastlandauftritt. Für Flandern und die Niederlande war es nach 1993 bereits das zweite Mal in dieser Rolle. Der 2.300 m² große Gastpavillon war nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine Aufmachung ein wahres Highlight der Buchmesse. Wer hier eintrat, wurde zunächst von der Atmosphäre überrascht: In dem dunkel gehaltenen Raum verstummten plötzlich die unzähligen Hintergrundgeräusche der Messe und die Besucher schritten andächtig und flüsternd umher. Die Blicke zog zunächst vor allem der auf eine Leinwand projizierte Horizont auf sich, der von der Weite der Nordsee inspiriert wurde. Ein Theater, ein Atelier, ein Kino und eine Buchhandlung mit über 250 Neuerscheinungen rundeten den Gastpavillon ab.
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