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Auch wenn die Deadline drückt: Wer schreibt, sollte sich Zeit fürs Korrekturlesen nehmen. Aber wie lassen sich die besten Ergebnisse bei der Textkorrektur fürs Internet erzielen? Sieben Tipps, damit Sie Ihre Texte mit gutem Gewissen in digitale Weiten entlassen können.

Textkorrektur: Eine Person korrigiert einen Text.

Bild: lamaip / Adobe Stock

Guter Content orientiert sich an den Bedürfnissen von Menschen. „Erstellen Sie Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen“, empfiehlt Google nicht umsonst in seinen Qualitätsrichtlinien für Webseitenbetreiber. Für Webtexte bedeutet dies: Sie sollten leserfreundlich, gut strukturiert, verständlich, informativ und nützlich sein – und nicht zuletzt auch fehlerfrei. Ob Sie also eine Unternehmenswebseite betreuen, Blogartikel oder Pressemitteilungen schreiben – es lohnt sich immer, größten Wert auf die Textkorrektur zu legen. Denn richtige Rechtschreibung und Grammatik erleichtern nicht nur das Lesen, sie sind auch Zeichen von Qualität, Professionalität und Seriosität. Es spricht sogar einiges dafür, dass eine sorgfältige Textkorrektur positive Auswirkungen auf das Google-Ranking hat.

Textkorrektur im digitalen Arbeitsalltag: Effizienz zählt

Wenn Sie nicht ohnehin mit einem professionellen Lektor oder Korrektor zusammenarbeiten, müssen Sie Ihre eigenen Texte selbst korrigieren – und das ist gar nicht so leicht. Im Internet finden sich zwar einige Ratgeber für das Selbstlektorat. Doch die Erfahrung zeigt: Manche Besonderheiten des Korrekturlesens von Webtexten erfahren hier nicht genug Aufmerksamkeit. Andere Tipps wiederum haben sich zwar im Printlektorat bewährt, halten aber der beschleunigten Arbeitspraxis im digitalen Umfeld nicht stand. Bei den folgenden sieben Tipps geht es deswegen um die Frage: Mit welchen Methoden der Textkorrektur lässt sich dem Ideal eines fehlerfreien Texts so nahe wie möglich kommen – und hierbei der Zeit- und Arbeitsaufwand möglichst gering halten?

Abstand herstellen – aber wie?

Ein beliebter Tipp von Lektoren ist, das Geschriebene auszudrucken, einige Tage oder Wochen liegenzulassen, um anschließend auf dem Papier den Text zu korrigieren. Tatsächlich ist das eine der besten Methoden, um jenen Abstand zum Selbstgeschriebenen herzustellen, der zum Korrekturlesen unbedingt notwendig ist. Die große Herausforderung beim Korrigieren eigener Texte besteht nämlich darin, wirklich nur das Geschriebene zu überprüfen – und hierbei das auszublenden, was man sich beim Schreiben gedacht hat. Klar ist aber auch: Im beschleunigten digitalen Arbeitsalltag lässt sich der gute Ratschlag aus dem Lektorat nur schwer umsetzen. Wenn Sie täglich größere Textmengen in Form von Blogartikeln, Werbetexten oder Produktbeschreibungen erstellen oder im Rahmen der Krisen-PR eine Pressemitteilung schnell versenden müssen, benötigen Sie also eine zeitsparende Alternative. Effizient ist es, vor der Textkorrektur fünf Minuten Pause zu machen und sich in dieser Zeit gedanklich mit etwas anderem zu beschäftigen. Anstelle des Ausdrucks können Sie beim Korrekturlesen einfach die Schriftart wechseln – der Text sieht gleich ganz anders aus und Sie lesen ihn wieder mit neuer Aufmerksamkeit.

Mehrere Textkorrektur-Durchgänge helfen, die Aufmerksamkeit zu lenken

Um sich dem Ideal eines fehlerfreien Texts anzunähern, sind immer mehrere Durchgänge der Textkorrektur notwendig. So können Sie sich besser auf jeweils unterschiedliche Aspekte und potentielle Fehlerquellen konzentrieren. Beim ersten Lesen achten Sie beispielsweise auf doppelte Leerzeichen, falsche Zeilenumbrüche und weitere formale Fehler. Dann widmen Sie sich nacheinander folgenden Bereichen:

  •   Zeichensetzung
  •   Rechtschreibung
  •   Inhalt
  •   Verständlichkeit

Natürlich ist es empfehlenswert, einen Text so oft zu lesen, wie es Ihre Deadline zulässt. Mindestens zwei Durchgänge bei unterschiedlicher Schriftart sollten es aber sein. Einen zusätzlichen Textkorrektur-Durchgang hat übrigens der Faktencheck verdient: Gerade bei Pressemitteilungen oder News sollten Namen von Personen und Firmen, Prozent- und Datumsangaben sowie andere Zahlen noch einmal genau überprüft werden.

Füllwörter großzügig streichen!

Vor Füllwörtern wird gern gewarnt, oft werden sie sogar als Flick- oder Blähwörter geschmäht. Dabei haben sie durchaus ihre Berechtigung: Sie können Textakzente setzen oder den Sinn eines Satzes entscheidend ändern. Gerade beim Korrekturlesen eigener Texte sollten Sie typische Füllwörter aber genau im Blick haben. Denn wer schreibt, hat seine persönlichen Lieblingsfüllwörter. Dass sie sich in der ersten Textfassung häufen, ist normal – gerade wenn es schnell gehen muss. Beim Korrekturlesen können sie dann großzügig gelöscht werden, damit der Text an Kontur und Präzision gewinnt. Umfangreiche Listen mit verdächtigen Wörtern finden Sie online, deswegen seien hier nur ein paar Beispiele angeführt: also, durchaus, eben, ganz, geradezu, oft, nämlich, natürlich, schließlich, überaus, weitgehend. Wenn Sie einen eigenen Text korrigieren, lautet die Devise: Unnötige Füllwörter erkennen und markieren – dann großzügig streichen!

Hier tut‘s besonders weh: Feler in Überschriften und Metadaten

Überschriften, Zwischenüberschriften, Bildunterschriften – korrigiert man einen längeren Fließtext, liest man gerne einmal über sie hinweg. Dabei sind sie bei Webtexten besonders wichtig: Als Aufmerksamkeitsanker entscheiden sie maßgeblich darüber, ob Nutzer tatsächlich die gesamten folgenden Textabsätze lesen. Sie haben bei der Textkorrektur fürs Internet also besondere Aufmerksamkeit verdient und sollten genau überprüft werden. Gleiches gilt für die Metadaten einer Webseite und ihrer Unterseiten, also die Title-Tags und Meta-Description. Für Google ist sie zwar nur ein geringer Ranking-Faktor, kann sich aber positiv auf die Click-Through-Rate (CTR) von der Suchmaschinen-Ergebnisliste zur eigenen Webseite auswirken: Denn das Snippet, das von der Suchmaschine angezeigt wird und in der Regel auf dem Inhalt der Meta-Description basiert, ist nach dem Titel immerhin der erste Text Ihrer Webseite, den ein Nutzer zu Gesicht bekommt. Und solange viele Webseitenbetreiber die Meta-Descriptions immer noch für sinnfreies Keyword-Geknatter und sonstigen Sprachklamauk nutzen, bietet sich hier eine ausgezeichnete Chance: Ein fehlerfreies und sinnvolles Snippet in der Ergebnisliste der Suchmaschinen trägt bereits zu einem guten ersten Eindruck Ihrer Webseite bei. Weckt es darüber hinaus das Interesse des Suchenden, wird dieser mit hoher Wahrscheinlichkeit auch zum Leser.

Vier Augen für eine bessere Textkorrektur…

Sie sind überzeugt, dass Ihr Text keine Fehler mehr enthält? Dann geben Sie ihn nun möglichst einer zweiten Person zum Korrekturlesen. So können Sie vom Vier-Augen-Prinzip profitieren: Es ist nämlich normal, dass man bei der Textkorrektur eigene Fehler und inhaltliche Schwächen übersieht. Sie kennen ihre Formulierungen auswendig, ergänzen unbewusst einzelne fehlende Wörter oder ganze Sinnzusammenhänge aus dem Gedächtnis. Denn Sie wissen schließlich, was Sie sagen wollen. Drückt der Text das Gemeinte aber auch tatsächlich aus? Das ist eine Frage, die hilfsbereite Kollegen oft besser beurteilen können: Wie professionelle Lektoren und spätere Leser begegnen sie Ihrem Text zum ersten Mal und damit unvoreingenommen.

…und natürlich: Rechtschreibprüfung und Duden

Keine Frage, die Rechtschreib- und Grammatikprüfung der Textverarbeitungsprogramme ist eine große Hilfe, wenn Sie den eigenen Text korrigieren müssen. Auch die gängigen Content-Management-Systeme und Browser bieten entsprechende integrierte Funktionen oder Plug-ins. Aber vertrauen Sie bei der Textkorrektur nicht blind auf diese Helfer: Buchstabendreher und doppelte Wörter erkennen sie zwar recht sicher, allerdings finden sie keineswegs alle Fehler. So mag ein Wort für sich gelesen korrekt sein – ob es auch im jeweiligen Sinn- und Satzzusammenhang das richtige ist, erschließt sich nur dem menschlichen Leser. Andersherum kann es auch vorkommen, dass ihr Textverarbeitungsprogramm Schreibweisen von Wörtern vorschlägt, die falsch sind. Ein Beispiel:

Texte korrigieren: Duden oder Word?

Hier gilt wie in allen Zweifelsfällen beim Korrekturlesen: Der Duden enthält die verbindlichen amtlichen Regelungen und hat folglich recht. Als Faustregel für die Textkorrektur lässt sich festhalten: Wörter, die von der Rechtschreib- und Grammatikprüfung markiert werden, verdienen immer einen genauen kritischen Blick. Sobald Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie sich nicht auf ihr Bauchgefühl oder die automatische Rechtschreibprüfung verlassen. Schlagen Sie‘s im Duden nach oder nutzen Sie dessen Online-Suche.

Einheitlich auf allen Kanälen: Die Königsdisziplin der Textkorrektur

Während beim Verfassen literarischer Werke sprachliche Vielfalt durchaus wünschenswert ist, sollte dies beim Webtexten vor allem im Bereich des Corporate Publishing möglichst vermieden werden. Was ist aber zu tun, wenn sich selbst der Duden nicht festlegen will und mehrere Schreibweisen von Wörtern erlaubt? Wichtig ist hier vor allem eins: Entscheiden Sie sich für eine einzige Variante und nutzen Sie diese im gesamten Text einheitlich. Das gilt insbesondere auch für Anglizismen, zusammengesetzte Wörter, Namen von Unternehmen, Personen und Orte.

Hilfreich ist es, sich bei der Textkorrektur eine Liste anzulegen, auf der Sie typische Rechtschreibfehler genauso notieren wie die einmal gewählten Schreibweisen. So werden Sie auch in zukünftigen Blogbeiträgen, Produktbeschreibungen oder Pressemitteilungen noch dieselben Schreibarten verwenden wie in ihrem heutigen Text. Sind in Ihrem Unternehmen mehrere Personen für die Content-Erstellung verantwortlich? Dann empfiehlt es sich, in einem Style-Guide oder Text-Manual ausführliche Vorgaben zu formulieren, die sowohl beim Schreiben als auch bei der Textkorrektur zu beachten sind: Zu den Schreibweisen der Wörter, zur Tonalität und zum Wording der Beiträge, aber auch zu formalen Fragen wie Schriftarten und Schriftgrößen. Denn zu den besten Ausweisen von Professionalität und Seriosität gehört es, wenn ein Unternehmens- oder Markenauftritt im Internet als einheitlich wahrgenommen wird – und dies durchgängig auf allen genutzten Kanäle, seien es Texte der Webseite, Pressemitteilungen und News oder Beiträge des Unternehmensblogs.

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