Das Gründerinnenpotenzial in Deutschland ist bei Weitem nicht ausgeschöpft, findet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und rief daher die Initiative „FRAUEN unternehmen“ ins Leben. Am 29. Oktober 2014 war es so weit: Die Auftaktveranstaltung fand in der Kalkscheune in Berlin statt. Mittendrin waren auch Deliana und ich – denn wir wurden als Vorbild-Unternehmerinnen für diese Initiative ausgewählt.
Die Initiative „FRAUEN unternehmen“
Nur jede dritte Gründung in Deutschland ist weiblich. Das liegt nicht an mangelnden Ideen, sondern sicherlich oft an fehlendem Selbstbewusstsein junger Frauen und den häufig geschürten Ängsten im Hinblick auf die Familienplanung. Und viel zu oft wird verkannt, dass persönliche Freiheit, die Möglichkeit, eigene Ideen zu leben, und die ungedeckelten Karrierechancen in der Selbstständigkeit möglicherweise besser für die physische und psychische Gesundheit und langfristig auch lukrativer sein können als eine Festanstellung. Da Herr Gabriel keine Gründerin ist, wohl aber eine selbstständige Frau hat, formulierte er es etwas anders: Deutschland könne nicht auf die Kreativität von Frauen verzichten, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Nun gut, wo er Recht hat…
Der Tag der Vorbild-Unternehmerinnen
Im Rahmen der Veranstaltung trafen wir unglaublich viele interessante Frauen aus den verschiedensten Branchen und knüpften tolle Kontakte. Allein dafür lohnt sich natürlich ein solches Event. Leider sahen das nicht alle so. Denn einige Teilnehmerinnen hatten sich von der Veranstaltung etwas anderes erhofft – vor allem eine straffe Organisation und eine konkrete Planung der nächsten Schritte. Sicherlich hätte der Tag etwas anders organisiert werden können, viele reisten aus der gesamten Bundesrepublik an und hatten sich auf Konkreteres eingestellt. Ob Reisekosten und Arbeitsausfall durch die Möglichkeit, etwas zu bewirken und tolle Kontakte zu knüpfen, aufgewogen werden kann, ist wahrscheinlich sowohl typ- als auch branchenabhängig.
Die Möglichkeit, unsere eigenen Ideen einzubringen und die Initiative aktiv mitzugestalten, empfand ich persönlich durchaus als positiv. Denn bei „FRAUEN unternehmen“ geht es nicht um einen Pitch für einen Geldtopf. Die rund 180 Vorbild-Unternehmerinnen sollen in den kommenden zwei Jahren Gesicht zeigen, in Schulen und Universitäten gehen, um Mädchen und jungen Frauen zu zeigen, dass Unternehmertum und die Entscheidung gegen den klassischen Karriereweg durchaus gangbare Optionen sind. Wir freuen uns auf die kommenden Monate, sind gespannt auf die Umsetzung der vorgebrachten Ideen und die Wirkung, die die Initiative in der Öffentlichkeit erzielen wird.